(rb) Hannover. Unter Federführung des Sozialministeriums hat die Landesregierung erstmals ein ressortübergreifendes Leitbild mit entsprechenden Handlungsansätzen für die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft in Niedersachsen erarbeitet. Grundlage dafür waren die 2013 geschlossene rotgrüne Koalitionsvereinbarung sowie eine entsprechende Entschließung aller Landtagsfraktionen im Januar 2015. Am Mittwoch haben Sozialministerin Cornelia Rundt, Wissenschaftsministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić und Wirtschafts-Staatssekretärin Daniela Behrens den „Masterplan Soziale Gesundheitswirtschaft Niedersachsen“ in Hannover vorgestellt, der zunächst bis zum Jahr 2018 gelten soll. Mit etwa 582 000 Beschäftigten und einer Bruttowertschöpfung von 23,7 Milliarden Euro (Stand 2013) ist die Branche neben der Automobilindustrie und Landwirtschaft eine tragende Wirtschaftssäule Niedersachsens mit hohen Wachstumschancen und ebensolchem Innovationspotenzial. Der gemeinsame Blick auf die Soziale Gesundheitswirtschaft, die sowohl Soziales und Gesundheit als auch Forschung und Wirtschaft umfasst, soll dazu beitragen, das Land als attraktiven Standort zu stärken, die Ergebnisse der hiesigen Forschung schnell in die Praxis zu überführen, die Interessen der Beschäftigten und die Prinzipien „guter Arbeit“ zu berücksichtigen, um damit eine hochwertige, flächendeckende und bezahlbare Gesundheitsversorgung sowie eine bessere Lebensqualität für alle Menschen in Niedersachsen zu gewährleisten. Gemeinsam mit den jeweiligen Akteuren der ambulanten und stationären medizinischen Versorgung, der Pflege und Therapie, der Rehabilitation und Prävention, des Gesundheitstourismus‘, „Life Science“ (Unternehmen und Forschungseinrichtungen), der Medizintechnik und Gesundheitshandwerke sowie der „E-Health“-Branche soll es vier Regionalkonferenzen geben, zu denen die Landesbeauftragten für Regionale Landesentwicklung einladen. Im Fokus werden zunächst die Themenfelder Gesundheitstourismus, Fachkräftesicherung, Life Science sowie die Teil-Akademisierung von Pflegekräften stehen. Mit dem Masterplan sollen die Schnittstellen zwischen allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft optimiert sowie ein für alle Beteiligten gewinnbringender Wissenstransfer etabliert werden. Die Landesregierung will die Projektförderangebote der Ressorts besser aufeinander abstimmen. Junge Unternehmen sollen noch leichter Zugang zum Startkapital bekommen und bei der Vermarktung von Patenten unterstützt werden. Zusätzliches Geld wird es für die Umsetzung des Masterplans nicht geben.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #105.