Lob und Tadel für Tonnes 11-Punkte-Plan
Während die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen die Liste kritisierte, bekam Tonne vom niedersächsischen Philologenverband Beifall. „Die Richtung, die der Kultusminister hier einschlägt, stimmt“, sagte der Vorsitzende des Philologenverbands, Horst Audritz. Die elf Punkte, die umgehend umgesetzt werden müssten, seien ein wichtiger und richtiger Schritt zur Entlastung der Lehrer. Dennoch dürfen die „zum Teil kleinteiligen Entlastungen“ nicht darüber hinwegtäuschen, dass deutlich schwerwiegendere Probleme auf konkrete Lösungen warteten. Passend dazu könnte es am Verwaltungsgericht Hannover bereits am Donnerstagvormittag eine Entscheidung zu einer Klage auf Gewährung von Anrechnungsstunden für Inhaber von Funktionsstellen - wie Schulleiter oder Zweikorrektoren - geben. [caption id="attachment_38025" align="aligncenter" width="780"]
Eine Aufgaben-Streichliste mit allenfalls geringer Wirkung ist nicht geeignet, das vollkommen überlastete System Schule zu heilen. Der Minister versucht hier, offene Knochenbrüche mit einem Pflaster zu verarzten.
Der Kultusminister präsentierte am Mittwoch in Hannover auch die Zahlen zum Schulhalbjahr. So stieg die Unterrichtsversorgung um 0,7 Prozentpunkte auf 99,4 Prozent, schwankt aber nach wie vor stark zwischen 93,4 Prozent an Förderschulen und 102,2 Prozent an Gymnasien. Laut Tonne wurden deutlich mehr neue Lehrer eingestellt als aus dem Dienst ausgeschieden sind. Hier stehen rund 1140 Neueinstellungen 750 Lehrern gegenüber, die nicht mehr an den Schulen unterrichten. Der Anteil der Quereinsteiger lag bei knapp neun Prozent.
Auch im zweiten Schulhalbjahr gibt es wieder Abordnungen von Lehrern an andere Schulformen. Betroffen sind insgesamt rund 2600 Lehrer. Das sind im Vergleich zum Start der Schuljahres über 20 Prozent mehr. Im Vergleich zum letzten Schulhalbjahr sind es allerdings etwa zehn Prozent weniger. Die aktuelle Zahl wertete Tonne deshalb durchaus als Erfolg.