19. Feb. 2019 · 
P und P

Kriminologe Pfeiffer feiert 75. Geburtstag

Prof. Christian Pfeiffer (SPD), niedersächsischer Justizminister zwischen 2000 und 2003, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Nicht so sehr die landespolitische Arbeit hat Pfeiffer bekannt gemacht. Er hatte vielmehr schon ein Namen mit gutem Klang, als er 2000 vom damaligen Ministerpräsidenten Sigmar Gabriel zum Justizminister berufen wurde. Der Regierungswechsel drei Jahre später beendet dann seine Politikkarriere. Doch Pfeiffer, der seine Rolle immer stärker als erklärender und aufklärender Wissenschaftler verstanden hat, kam gut darüber hinweg – er machte einfach weiter wie bisher. Das Kennzeichen des Kriminologen, der 1944 in Frankfurt/Oder geboren wurde und im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern in die Bundesrepublik übersiedelte, war stets die zugespitzte, verständliche und einprägsame Botschaft. Nach dem Studium von Rechtswissenschaften und Sozialpsychologie in München und London kam er Mitte der achtziger Jahre zum Kriminologischen Forschungsinstituts, dessen Direktor er 1988 wurde. Sein Name ist bis heute mit dieser Einrichtung verknüpft. Bundesweite Empörung löste 1999 Pfeiffers These aus, dass die autoritäre Erziehung in der Kindergärten der DDR eine Ursache für rechtsextremistische Prägungen bei vielen Ostdeutschen sein könne. So stark der Widerspruch vor allem aus den neuen Ländern war, so viele Anhaltspunkte für seine Haltung konnte er dennoch nennen. Bis heute ist seine These nicht widerlegt. Weitere Kontroversen trat er mit verschiedenen Studien zur Migration, zur Schädlichkeit von Computerspielen und zu den Wechselwirkungen zwischen Erziehung und Kriminalitätsverhalten los. Heftigen Widerstand hat er oft erleben müssen – doch Pfeiffer ließ sich davon nie beirren. Bis heute.
Dieser Artikel erschien in Ausgabe #33.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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