(rb) Hannover. Wie geht es weiter mit dem Modellprojekt „Kita und Grundschule unter einem Dach“, das die schwarzgelbe Vorgängerregierung im Sommer 2012 eingerichtet hatte und das im August dieses Jahres ausgelaufen ist? Diese Frage hat die CDU-Landtagsabgeordnete Gerda Hövel jetzt zur schriftlichen Beantwortung an die Landesregierung eingereicht. Mit dem Projekt wollte der damalige Kultusminister Dr. Bernd Althusmann an das erfolgreiche Modellvorhaben „Brückenjahr“ anknüpfen, also kindgerechtes flexibles Lernen durch das Zusammenwachsen von Kindertagesstätten und Grundschulen stärken, indem „institutionelle Brüche“ überwunden werden. Nach Hövels Schilderung hängen die acht Modellstandorte in den Landkreisen Cuxhaven, Cloppenburg, Göttingen, Lüneburg, Nienburg, Osnabrück, Schaumburg und Wolfenbüttel derzeit in der Luft. Es gebe bisher keinerlei Informationen darüber, ob und wie es weitergehe. Betroffen sind insgesamt 20 Kindertagesstätten, die sich sowohl in kommunaler, evangelischer oder katholischer Trägerschaft befinden als auch von Wohlfahrtsverbänden und Elterninitiativen betrieben werden. Gemeinsam mit den benachbarten Grundschulen wurden hier in den vergangenen drei Jahren praxistaugliche Bildungsansätze für eine multiprofessionell angelegte Pädagogik im Übergang vom Kindergarten in die Grundschule entwickelt und erprobt. Dafür gab es jeweils bis zu 30 000 Euro pro Jahr und Standort. In Melle-Riemsloh im Landkreis Osnabrück etwa ist eine offene inklusive Lernwerkstatt zum Schwerpunkt Sprachbildung und -förderung für Kindergarten- und Grundschulkinder entstanden. Zahlreiche Pädagogen aus dem In- und Ausland hätten in der Lernwerkstatt „LeRie“ hospitiert, die Mitarbeitenden ungezählte Vorträge im Landkreis und an Hochschulen gehalten sowie Informationsmaterial für Fachpädagogen erstellt, berichtet Hövel. Zudem hatte das Kultusministerium im Oktober 2012 in Hannover eine große Fachtagung zur gemeinsamen frühkindlichen Förderung organisiert, an der 750 Fachleute teilnahmen – alles für die Katz?Dieser Artikel erschien in Ausgabe #198.