Mit Fachexperten erklärte Kultusminister Grant Hendrik Tonne seine Entscheidung. - Foto: nkw[/caption]
Nach der Entscheidung des Kultusministers wird nun Kritik an der Vorgehensweise laut, wie die Abiturklausuren zusammengestellt werden. Seit 2017 gibt es dafür einen länderübergreifenden Aufgabenpool, aus dem die Bundesländer einen Teil der Abituraufgaben herausnehmen können. Diese können dann modifiziert oder durch eigene Aufgaben ergänzt werden. Dadurch kam es auch zu unterschiedlichen Aufgabenstellungen in Niedersachsen und Hamburg. Im Fachbereich Mathematik tat die Einführung dieses bundesweiten Aufgabenpools den Schülern in Niedersachsen offenbar nicht gut. Wie das Kultusministerium eingestehen musste, sind die Mathe-Note seitdem deutlich schlechter geworden. Tonne setzt deshalb darauf, den Mathematikunterricht in Zukunft zu stärken. „Die Noten im Fach Mathematik können uns insgesamt nicht zufriedenstellen“, sagte er am Mittwoch in Hannover. Dies dürfe aber nicht bedeuten, die Standards zu senken. Der Vorsitzender des Philologenverbandes Niedersachsen Horst Audritz kommt zu einem anderen Ergebnis: „Die Normierung der Aufgaben und ihrer Bewertung durch einen Aufgabenpool des Instituts für Qualitätsentwicklung in Berlin ist im Fach Mathematik offensichtlich gescheitert. Die Vergleichbarkeit des Abiturs ist so mehr Schein als Sein.“ Der Philologenverband fordert deshalb, aus diesem Aufgabenpool auszusteigen, bis eine echte Vergleichbarkeit hergestellt werden könne. Tonne möchte nun auf der am Donnerstag beginnenden Kultusministerkonferenz die Vergleichbarkeit und das länderübergreifende Abitur erneut thematisieren. Die Schüler hätten eine „berechtigte Erwartungshaltung“, dass Vergleichbarkeit hergestellt werde, sagte er. Eine tatsächliche Vereinheitlichung sei aber erst bis 2021 geplant.

