Ute Dorczok, Sozialpädagogin, ist seit Beginn des Monats die Leiterin der neuen Geschäftsstelle für die „unabhängige regionale Aufarbeitungskommission“ von evangelischer Kirche und Diakonie in den Ländern Niedersachsen und Bremen. Diese neue Einrichtung geht zurück auf eine Absprache zwischen EKD und Diakonie auf der einen Seite und der „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Missbrauchs“, Kerstin Claus.

Im Dezember 2023 hatte man sich darauf verständigt, bundesweit neun solcher Kommissionen einzurichten, um regional differenziert Fälle sexualisierter Gewalt im kirchlichen Kontext unter Einbeziehung der Betroffenen zu organisieren. Die 56-jährige Dorczok, die laut Mitteilung der Diakonie in den vergangenen 20 Jahren in Leitungspositionen im Bereich der Jugend- und Eingliederungshilfe gearbeitet hat, bezog zum 1. April ihren neuen Dienstsitz in Hannover unter dem Dach des Diakonischen Werks.
Die neue Kommission, die vereinbarungsgemäß spätestens 2025 ihre Arbeit aufnehmen soll, wird voraussichtlich aus neun Mitgliedern bestehen, von denen zwei von der Betroffenenvertretung bestimmt werden. Darüber hinaus werden auf Vorschlag der Landesregierung Experten aus Wissenschaft, Fachpraxis, Justiz und öffentlicher Verwaltung in dem Gremium mitarbeiten. Zudem wird es Vertreter der Landeskirchen geben, die aber in der „unabhängigen regionalen Aufarbeitungskommission“ nicht die Mehrheit stellen dürfen.