Künftig soll die polizeiliche Kriminalstatistik auch eine Aussage dazu treffen können, bei wie vielen Gewalttaten ein Messer zum Einsatz kam. Die „Neue Osnabrücker Zeitung“ hatte berichtet, das Innenministerium habe das Landeskriminalamt angewiesen, ein Verfahren zu entwickeln, um Messerangriffe statistisch auswertbar zu machen. Erwogen werden Parameter bei der Erfassung der Straftaten im polizeilichen Bearbeitungsprogramm „Nivadis“. Dort muss beispielsweise schon jetzt angegeben werden, ob bei einer Gewalttat eine Schusswaffe eine Rolle spielte oder nicht. „So ähnlich könnte das für Messer als Tatwaffe auch abgefragt werden“, sagte Ministeriumssprecherin Svenja Mischel gegenüber dem Rundblick. Allerdings hege das Ministerium den Plan, Messerangriffe statistisch besser sichtbar zu machen, nicht erst seit der Tat vom Wochenende, bei der ein 17 Jahre alter Flüchtling eine 24 Jahre alte Hannoveranerin lebensgefährlich mit einem Messer verletzt hatte. „In den vergangenen Wochen haben mehrere ähnliche Vorfälle und die Reaktionen der Öffentlichkeit uns schon darauf aufmerksam gemacht, dass sich hier ein Schwerpunkt in der Kriminalität abzeichnet“, sagte Mischel. Der Fall vom Wochenende habe dann aber den Ausschlag gegeben. Landespolizeipräsident Axel Brockmann wolle nun konkret wissen, wie groß das Problem sein und wer wo und unter welchen Voraussetzungen zusteche. „Wenn wir das Gefühl, dass Messerangriffe zugenommen haben, tatsächlich bestätigen können, geben uns die zusätzlichen Daten neue Ansätze zur Prävention“, sagte Mischel.