Wjahat Waraich (SPD), Bezirksbürgermeister im hannoverschen Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide, ist verstimmt über die Pläne des börsennotierten Immobilienkonzerns Vonovia, seine Bestände im hannoverschen Stadtteil Sahlkamp zu verkaufen. Das betreffe etwa 820 Wohneinheiten, manche davon in einer ärmeren Gegend. Der Sahlkamp werde immer wieder als „sozialer Brennpunkt“ bezeichnet, obwohl er als Bezirksbürgermeister seit Jahren versuche, dieses aus seiner Sicht falsche Image aufzubessern. Die Verkaufspläne würden nun die ohnehin schleppende Sanierung in Sahlkamp-Mitte zurückwerfen.

Die Sanierung dauere schon 14 Jahre lang, und Fördermittel seien nicht zeitlich unbegrenzt verfügbar. Im Zuge der Übernahme des vormaligen Eigentümers, der Deutsche-Wohnen-Gruppe, durch die Vonovia habe es sehr lange gedauert, bis die hannoversche Stadtverwaltung einen Kontakt zu den Zuständigen des Konzerns habe aufbauen können. Nun sagt Waraich, diese Wohnungen dürften nicht länger Spekulationsobjekte bleiben.

Bisher gebe es keinen Kaufinteressenten, und er setze sich dafür ein, dass die öffentliche Hand einspringe und die Wohnungsbestände übernehme. Zwar sei die Haushaltslage der Stadt desolat, aber die Wohnungen hätten einen Buchwert. Ein möglicher Weg sei, dass die Landeshauptstadt über ihre eigene Wohnungsgesellschaft die Wohnungen erwerbe. Eine Alternative könne darin bestehen, dass die demnächst zu gründende Landeswohnungsgesellschaft aktiv wird und als Käufer gegenüber der Vonovia auftritt.