Hetz-Angriffe auf Freese, Lührig vor dem U-Ausschuss
Thorben Freese, Kreisvorsitzender der AfD in Verden-Osterholz und Kritiker der Linie des Landesvorsitzenden Armin Paul Hampel, ist von einem Parteifreund auf das Übelste angegriffen worden. In einer E-Mail erkundigte sich der Parteifreund bei Mitgliedern des Landesvorstandes, ob er gezielt gegen den Kreisvorsitzenden vorgehen und „das Thema Thorben Freese beenden“. Freese solle unter Druck gesetzt werden: „Wir isolieren ihn von der Basis und kapern seine Veranstaltung ,Kohlessen‘ am übernächsten Samstag und bereiten hier den Kreissonderparteitag vor.“ Überschrieben ist die Mail mit einem NS-Begriff aus dem Zweiten Weltkrieg, nämlich „Operation Trappenjagd“, erwähnt wird vom Autoren noch der Begriff „Karnickelfangschlag“, das ist eine Methode, einen Hasen mit einem gezielten Schlag sofort zu töten. Während sich Hampel von der E-Mail distanziert hat, hatte intern das Landesvorstandsmitglied Wilhelm von Gottberg zunächst erklärt, nichts gegen die „Operation Trappenjagd“ einzuwenden. Der Autor der Mail, der früher selbst mal Kreisvorsitzender war, hat Freese auch persönlich geschrieben und darin folgende Sätze gewählt; „Ihr seid wie Aussätzige. In der AfD Niedersachsen ist es mit Dir persönlich zu Ende.“ Dann schreibt er noch: „Du hast die Wahl: Jetzt zurücktreten, dann werden wir das schweigend zur Kenntnis nehmen. Oder ich trete Dich zurück.“ Die Wortwahl zeigt, welcher Ton im AfD-internen Umgang mittlerweile Einzug gehalten hat.
Uwe Lührig, Göttinger Polizeipräsident, hat gestern vor dem Salafismus-Untersuchungsausschuss über die Arbeit seiner Behörde im Umgang mit Hasspredigern gesprochen. Die Polizei habe Schulen besucht und Flüchtlingsunterkünfte, aufgefallen sei dabei, dass salafistische Akteure offenbar gezielt versucht hätten, in Asylbewerberheimen für ihre Arbeit zu werben. Diese Akteure hatten sich vorher in einschlägigen Moscheen auf den Weg gemacht. Auf Nachfragen erklärte Lührig, dass er nach verschiedenen Fehlern und Pannen in anderen Polizeidirektionen seine Mitarbeiter angewiesen hatte, die Abläufe zu analysieren und Lehren daraus zu ziehen.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #26.