12. Juni 2025 · 
P und PParteien

Hans-Henning Adler rechnet mit der Politik der BSW-Spitze im Bundestag ab

| Foto: privat

Hans-Henning Adler, Oldenburger Rechtsanwalt und Mitglied der Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW), ist in scharfen Worten mit der Parteispitze ins Gericht gegangen. In einem mehrseitigen Beitrag für die "Zeitschrift marxistische Erneuerung" stellt Adler die These auf, der entscheidende Grund für die knappe Niederlage des BSW bei der Bundestagswahl sei die im Wesentlichen zustimmende Haltung des BSW zum "Fünf-Punkte-Plan" des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz gewesen. Es sei dann für die Wähler nicht mehr klar gewesen, dass das BSW zur politischen Linken gehöre. Der Plan von Merz bezog sich auf eine Änderung der Asyl- und Zuwanderungspolitik, und Adler hält das für den wohl entscheidenden Fehler der Partei. Namentlich kritisiert er auch die Spitzenfigur Wagenknecht und die sächsische BSW-Landesvorsitzende Sabine Zimmermann, nicht aber die Parteivorsitzende Amira Mohamed Ali, die auch für diesen Kurs stand - aber in Adlers Heimat Oldenburg wohnt und ihm seit langem politisch eng verbunden ist. Das BSW trifft sich am kommenden Wochenende in Hannover zum Landesparteitag, beraten will man über die Beteiligung an der Kommunalwahl 2026. Adler gehörte früher zur DKP, war dann nach der Jahrtausendwende eine führende Figur der Linkspartei in Niedersachsen, zeitweise auch deren Fraktionschef im Landtag. 2024 wechselte er zum BSW.

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #108.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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