
Umweltminister Christian Meyer (Grüne) ist unheimlich umtriebig, viel im Land unterwegs und hat deshalb auch schon eine ganze Menge mit eigenen Augen gesehen. Die Konzentration auf klare Kernbotschaften fällt ihm bei öffentlichen Auftritten deshalb zuweilen schwer – und das führt manchmal dazu, dass Initiativen in der Durchführung versanden. Das zeigte sich vor allem beim Thema Moorschutz, für den Meyer einige Zuständigkeiten aus dem Agrarressort zu sich herüberziehen konnte. Konkrete Maßnahmen sind derweil kaum zu beobachten. Der Moorschutz scheint im Behördensumpf festzustecken. Wind und Wolf sind hingegen wohl die wichtigsten Themen des Ministers – wobei er in beiden Punkten stark angefangen hat und dann hart ausgebremst wurde. Beim Windkraftausbau überzeugte er zunächst mit landkreisspezifischen Ausbauzielen und beschleunigten Genehmigungsverfahren. Doch der Zubau stockt in der Realität dennoch, weil die Industrie nicht hinterher kommt. Die „Taskforce Energiewende“ habe an Schwung verloren, hört man.
Beim Thema Wolf sind es ebenfalls externe Faktoren, die Meyer das komplizierte Feld noch komplizierter werden lassen. Mit den Nutztierhaltern gab es zwischendurch immer wieder Zoff: Erst fehlte das Geld für den Zaunbau, dann klappte es mit dem Schnellabschuss nicht so wie angekündigt. Vom aktiven Wolfsmanagement ist Niedersachsen immer noch weit entfernt. Aber immerhin gibt es jetzt mehr Geld für den Herdenschutz und eine Prämie für Schaf- und Ziegenhalter, die von denen gut angenommen wird.