Dana Guth, AfD-Landesvorsitzende, hat sich überraschend klar positioniert – gegen den am rechten Rand der Partei positionierten „Flügel“ und ihren prominentesten Vertreter Björn Höcke aus Thüringen. Am vergangenen Wochenende hatte Höcke bei einem Treffen auf dem Kyffhäuser seine mögliche Kandidatur für den Bundesvorstand angedeutet. In einem Appell grenzen sich 100 Funktionsträger der AfD in Deutschland nun von Höcke ab – sie werfen ihm vor, die innerparteiliche Solidarität verletzt zu haben, sie geißeln außerdem einen „Personenkult“ um Höcke und betonen, die AfD-Mitgliedschaft sei „überwiegend bürgerlich“. Neben Guth tauchen bei den Unterzeichnern noch weitere Niedersachsen auf – der Landtagsabgeordnete Jens Ahrends (Ammerland), der Vize-Landesvorsitzende Siegfried Reichert (Hannover), die Schatzmeisterin Evelyn Witerzens (Hannover), der Bundestagsabgeordnete Wilhelm von Gottberg (Lüchow-Dannenberg) und zwei Beisitzer im Landesvorstand.
Dass Guth, die nach dem jüngsten Landesparteitag eine Kooperation mit der gestärkten Gruppe um ihren Vorgänger Armin-Paul Hampel eingehen muss, nun diesen Aufruf unterzeichnet, hat in der AfD helle Aufregung erzeugt. Einige ihrer Kritiker interpretieren das so, dass Guth auch dem Hampel-Lager eine Nähe zu Höcke unterstellt und sich davon deutlich abgrenzen will. Andere sind der Ansicht, die jüngst geschwächte Guth solle lieber um Unterstützer bei den Rechten in der Niedersachsen-AfD werben. Diese Seite werde jetzt aber von ihr mit der Unterzeichnung des Aufrufs verprellt.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #129.