20. Juni 2023 · 
Gesundheit

Grüne fordern Neuausrichtung der Notfallversorgung in Niedersachsen

Tanja Meyer, Grünen-Sozialpolitikerin, hat für eine Reform des Systems der Notfallversorgung in den Krankenhäusern und Rettungsdienststellen plädiert. Sehr viele Menschen würden die Notaufnahmen ansteuern oder die Rettungswache über 112 anrufen, obwohl für sie die Versorgung über den ärztlichen Notdienst unter 116-117 eigentlich sinnvoller wäre.

Tanja Meyer (Grüne) plädiert für eine Reform der Notfallversorgung. | Screenshot/Plentar-TV

Rot-Grün hat einen Entschließungsantrag vorgelegt, der mehrere Reformschritte anpeilt – und in vielen Punkten einen schon vor Monaten vorgelegten Vorstoß der CDU aufgreift. So sollen Rettungswachen und ärztlicher Notfalldienst zusammengeführt werden. Anrufer in beiden Fällen sollten verstärkt über Lotsen beraten werden.

Meyer fügte hinzu, leider würden derzeit die Notaufnahmen in vielen kleinen Krankenhäusern den fälschlichen Eindruck vermitteln, überall würden sie optimal versorgt: „Oft suggeriert die Nähe eines kleinen Krankenhauses mit Notaufnahme eine nur vermeintliche Sicherheit – die aber im Endeffekt gar nicht da ist. Ganz im Gegenteil, wir haben in Deutschland leider nach wie vor bei Notfällen eine zu hohe Anzahl vermeidbarer Todesfälle und auch Langzeitfolgen. Und das liegt auch daran, dass die nahe Versorgung eben nicht immer die qualitativ und bedarfsgerecht passende ist.“ 

Auch die SPD-Gesundheitsexpertin Thela Wernstedt sagte, die Notfallversorgung brauche eine „stärkere Steuerung“. Sie sei optimistisch, dass es für diese Reformen eine „breite Mehrheit im Landtag“ geben werde.

Dieser Artikel erschien am 21.6.2023 in Ausgabe #113.

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