Christian Grascha, Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Landtagsfraktion, will nächste Woche im Landtag Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) mit dubiosen Vorgängen bei der „Niedersächsischen Landgesellschaft“ (NLG) konfrontieren. Die NLG, die ein Ideengeber, Berater und Unterstützer der Landwirtschaft sein will, gehört zu 52 Prozent dem Land, der Rest verteilt sich auf mehrere Kommunen. Grascha bezieht sich nun auf eine Meldung der Fachzeitschrift „Top Agrar“, wonach die NLG in drei Fällen an der Planung von Biogasanlagen beteiligt war und drei Jahre nach Bauabschluss Rechnungen gestellt habe, die die ursprüngliche Rechnungssumme teilweise um das Sechsfache überstiegen hätten. Die NLG habe auch gleich Mahnverfahren eingeleitet, sei damit aber später in zwei Gerichtsinstanzen gescheitert – und ziehe jetzt in zwei der drei Fälle vor den Bundesgerichtshof. Die Verfahrenskosten hätten inzwischen 500.000 Euro überschritten, betroffen waren die Gesellschaften „Bioenergie Ambergau“, „Bockenemer Bioenergie“ und „Biogas Eschershausen“. Grascha will jetzt wissen, was die NLG zu diesem Verhalten getrieben hat, ob unlautere Geschäftspraktiken eine Ursache seien oder Zwistigkeiten in der NLG-Geschäftsführung. Otte-Kinast ist kraft Amtes Aufsichtsratsvorsitzende der NLG.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #014.