27. Juni 2019 · 
Kolumne

Für Berliner sind wir Niedersachsen die letzten Provinzdeppen

Liebe Niedersachsen, am Mittwoch war ich mal wieder für einen Tag in Berlin und habe drei Dinge gelernt. Erstens: Wenn man in Mitte die ganzen E-Scooter, Leih-E-Bikes und Mobilitätsdienste mit E-Mobilen an sich vorbeifahren sieht, kommt man sich vor wie der letzte Provinzdepp. Auf Twitter tröstete mich zwar ein Follower, in Jever sei alles noch viel schlimmer als in Hannover. Das heißt aber nur: Was Jever für Hannover ist, ist Hannover eben für Berlin: tiefste Mobilitätsprovinz. Und während in der niedersächsischen Landeshauptstadt noch diskutiert wird, ob nicht sicherheitshalber die Stadt die neuen E-Scooter selbst vermieten sollte, kann man die schönen neuen Bikes und Scooter in Berlin einfach ausprobieren. Hier für Sie schon einmal ein Fotos, damit sie mitreden können: Während wir also im Auto noch per Hand vom zweiten in den dritten Gang schalten und durch unsere Städte dieseln, sieht Thomas Sedran, Vorstandschef von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN), schon ab 2025 autonome Autos durch Hannover fahren (wobei man froh sein könnte, wenn man bis dahin hier überhaupt E-Scooter hätte). Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ist da etwas vorsichtiger in seiner Einschätzung. Sedran und Weil hören Sie hier im O-Ton: https://soundcloud.com/user-385595761/fahren-wir-in-hannover-2025-autonom Weil besuchte gestern das VWN-Werk in Hannover-Stöcken und setze sich dabei auch in einen E-Bulli, dessen Lenkrad automatisch aus- und wieder einfährt, was es auch tat, während Weil gerade im Auto saß. Wir waren uns einig: es wäre besser, wenn das nicht gerade bei Tempo 100 auf der Autobahn passiert. Die Fotoserie zum Werksbesuch sehen Sie hier. [caption id="attachment_41728" align="alignnone" width="780"] Stephan Weil (MIT) Lenkrad - Foto: MB.[/caption] Ha! Sie sind ein(e) aufmerksame (r) Leser(in)! Wo bitte sind denn die beiden anderen Dinge, die er wohl in Berlin gelernt haben mag, fragen Sie sich. Also, zweitens: Das Prinzip „Die Kleinen hängt man und die Großen lässt man laufen“ hat immer noch seine Gültigkeit – in der Glücksspielbranche. Während die Spielhallen vor Ort so durchreguliert werden, dass nur noch eine Regelung fehlt, „wie oft man zur Toilette gehen darf" (O-Ton des SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Gerster), reiben sich (illegale) Online-Anbieter auf Malta beim groß werden die Hände. Ungerecht findet das die Automatenwirtschaft. Meinen Bericht vom Gaming Summit 2019 lesen Sie heute auf Seite 5 (leider nur im Abo, sorry - Probeabo hier) https://twitter.com/Unter_3/status/1143808970399895552 Und Erkenntnis 3: ich bin grundsätzlich gegen Hitzewellen. Die 37,5 Grad, die mein Auto-Thermometer am Mittwoch in Berlin anzeigte, sind meine Sache nicht (verwackeltes Hitze-Beweisfoto unten). Am Samstag kommt die nächste Welle heißer Sahara-Luft nach Deutschland, sagen Meteorologen. Man würde zu einem Kurz-Trip nach Grönland aufbrechen, wenn solche Kurztrips nicht genau das Problem und Ursache der Hitzewelle sein könnten. Also hilft morgen und übermorgen wieder mal nur eines: Badehosen raus! Ich wünsche Ihnen ein Wochenende mit einem schattigen Plätzchen Martin Brüning    
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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