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Der Minister deutet allerdings an, dass die Haushaltslage 2021 und in den Folgejahren nach der neuen Steuerschätzung noch viel angespannter werden könne als 2020. Thiele ergänzte, für jede geplante Mehrausgabe müssten diejenigen, die diese wünschen, Einsparvorschläge in gleicher Höhe abliefern. Man werde darüber „nach den Sommerferien“ beraten, wenn die Fraktionen über den Haushaltsentwurf der Regierung, der Anfang Juli beschlossen wird, im Detail diskutieren. Die SPD-Haushaltsexpertin Frauke Heiligenstadt nannte am Mittwoch mehrere Prioritäten ihrer Partei: sozialer Wohnungsbau, Maßnahmen gegen den Klimawandel, Investitionen in Krankenhäuser und Beschleunigung der Digitalisierung. Der FDP-Haushaltsexperte Christian Grascha sagte, der Schuldenabbau sei ein „Täuschungsmanöver“, denn die Koalition blende die Tatsache aus, dass für die Rettung der Nord/LB Milliardenbeträge des Landes nötig werden, die nicht über den Landeshaushalt laufen sollen, sondern parallel zu ihm. Der Grünen-Finanzfachmann Stefan Wenzel erklärte, das Drehen an der Schuldenuhr „weckt Illusionen über die tatsächliche Finanzlage“.