Ernüchterung und Bangen: Die FDP hofft noch auf eine Wende am späteren Abend
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„Es ist ein Abend der besonderen Art. Wer in der FDP ist, braucht starke Nerven“, weiß Patrick Döring, der Vorsitzende des FDP-Stadtverbands Hannover, als er kurz nach 18 Uhr zum Mikrofon greift. Es ist der Versuch, die Enttäuschung über das schlechte Wahlergebnis einzuordnen und trotz allem noch einen Hoffnungsschimmer lodern zu lassen, dass die Fünf-Prozent-Hürde im Laufe des Abends doch noch übersprungen werden könnte. Dass es denkbar knapp wird, dürfte den meisten Freidemokraten bewusst gewesen sein, auf dermaßen knappe Hochrechnungen hätten die meisten Besucher auf der gut gefüllten Wahlparty wohl dennoch gerne verzichten können. Gebannt schaut das Spitzenpersonal der Partei um 18 Uhr auf die Monitore, als die Hochrechnungsbalken bei 4,9 beziehungsweise 5,0 Prozent stehenbleiben und eine lange Nacht des Bangens in Hannover versprechen. Enttäuschte Gesichter lassen sich dennoch nur vereinzelt ausmachen, es besteht der Eindruck, als habe man überwiegend geahnt, dass es heute eine besonders knappe Kiste werden könnte. Auch der FDP-Landesvorsitzende Konstantin Kuhle bemüht sich mit Durchhalteparolen um Geduld: „Wir hatten hier schon viele schöne Wahlabende, nun werden wir warten, bis die letzte Stimme ausgezählt ist.“
Dieser Artikel erschien am 24.02.2025 in der Ausgabe #036.
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