„Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen Sie sich in zehn Jahren zurücksehnen werden.“
Na, das hoffen wir mal nicht, und in der Tat soll alles in der kommenden Woche ein klein wenig besser werden, theoretisch zumindest. Gestern haben sich Kanzlerin und Ministerpräsidenten auf den Corona-Fahrplan für die kommende Woche verständig. Alles Wissenswerte dazu lesen Sie heute selbstverständlich bei uns.
Jetzt passiert aber natürlich genau das, was vorher zu erwarten war. Buchläden dürfen öffnen, große Klamottenläden bleiben zu: Je kniffliger es bei der Exit-Strategie wird, desto mehr bleibt bei vielen die Einsicht in und das Verständnis für die Maßnahmen auf der Strecke.
Warum man sich im großen Bekleidungshaus keine neue Unterhose kaufen, in der Mega-Buchhandlung aber ohne Probleme das neue Standardwerk der Literatur „Essen gegen Arthrose“ von Fernsehkoch Johann Lafer beschaffen kann, ist für viele nur schwer nachzuvollziehen. Was Stephan Weil dazu sagt, hören Sie hier:
https://www.youtube.com/watch?v=4nDs_3Hwank&feature=youtu.beVermutlich werden sich viele Kunden, die nun - weil geöffnet - zum ersten Mal in ihrem Leben ein Buch kaufen, allein aus Protest für das neue Sachbuch von Peter Hahne entscheiden. Titel: „Seid ihr noch ganz bei Trost!“ Keine Ahnung, was da drinsteht.
Wichtigste Frage bei der Pressekonferenz gestern Abend schien bei einigen Kollegen übrigens zu sein, wann die Friseure wieder öffnen. Auf Fotos verzichten wir an dieser Stelle einmal - Sie könnten nach Gründen suchen...
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„Die Menschen, die etwas von heute auf morgen verschieben, sind dieselben, die es bereits von gestern auf heute verschoben haben", hat Ustinov auch gesagt. Das stimmt beim Rechtsausschuss des Landtags aber nicht so wirklich. Der hat gestern zum ersten Mal entschieden, sich noch nicht abschließend mit den neuen Regeln für Spielhallen zu befassen - zu viele ungeklärte Fragen stehen noch im Raum.
Wir berichten heute darüber, allein schon, um Ihnen zu zeigen, dass es im Landtag wirklich noch um andere Themen geht, als immer nur um Corona. Hat ja auch noch Zeit mit dem neuen Gesetz - die Spielhallen sind ja aktuell ohnehin geschlossen.
Und dann müssen wir auch an dieser Stelle noch vermelden, dass die städtische Galerie Wolfsburg neue Wege geht, gemeint sind zum Beispiel virtuelle Führungen und Tutorials. Wer sich das Foto auf dem Tweet näher ansieht, stellt fest, dass sich in Sachen Kunst auch in Coronazeiten nicht das Geringste ändert. Dachten Sie im ersten Moment nicht auch: Was um Himmels Willen soll das sein!? https://twitter.com/Stadt_Wolfsburg/status/1250418906021285889 Im Gegensatz zu Peter Ustinov, der seinen 99. Geburtstag leider nicht mehr feiern kann, kann Rolf Zick das glücklicherweise schon. Der Ehrenvorsitzende der Landespressekonferenz und langjährige Leiter des Informationsdienstes Nord-Report wird heute sage und schreibe 99 Jahre jung und muss sich ob seines Aussehens vermutlich immer noch fragen lassen, wann er denn eigentlich das Renteneintrittsalter erreicht. Man könnte neidisch werden...Was hat Ustinov noch gesagt? "Schreiben ist hart; man kommt nur schwer dahinter, wann man aufhören muss". Im Falle dieses TagesKolumne kann ich das eindeutig feststellen: jetzt.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Donnerstag
Martin Brüning