Axel Ebeler, stellvertretender Landesvorsitzender des Umweltverbandes BUND, hat in einem „offenen Brief“ an Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) dringend Korrekturen am aktuellen „Runderlass zur natürlichen Waldentwicklung“ angemahnt. Die im Juli verbreitete Fassung dieser Vorschrift, unterzeichnet vom Umwelt- und vom Agrarministerium, stehe „im krassen Widerspruch zu den Vorschriften des europäischen und des deutschen Naturschutzrechts“, schreibt Ebeler. Geplant ist, bis 2020 zehn Prozent der landeseigenen Waldflächen „der natürlichen Waldentwicklung“ zu überlassen. Das Problem im aktuellen Plan von Umwelt- und Agrarministerium besteht aber für den BUND-Vertreter in der Zuordnung. So seien auch geschützte Moor-, Heide- und Wiesenflächen, die teilweise mit Bäumen bewachsen sind, einbezogen worden – speziell im Bissendorfer Moor und Otternhagener Moor nordwestlich von Hannover, aber auch im Krähenmoor im Kreis Nienburg. Damit sich dort wieder das geschützte Moor regenerieren und entwickeln kann, müsse es eine Wiedervernässung und eine Befreiung von Gehölzen geben – dies werde ja auch seit 2011 mit Landesprogrammen unterstützt. Der neue Erlass führe nun „alle bisherigen Anstrengungen ad absurdum“.Dieser Artikel erschien in Ausgabe #177.