4. Juli 2025 · 
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DRK und Landkreistag pochen auf bessere Ausstattung des Katastrophenschutzes

Ralf Selbach, DRK-Landesgeschäftsführer, und Joachim Schwind, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Landkreistages, dringen auf eine verbesserte Finanzausstattung für den Katastrophenschutz. "Die finanzielle Lage unserer Katastrophenschutz-Einheiten ist dramatisch. Unsere Aufwendungen bei Ausbildung, Fahrzeugen und Material tragen wir größtenteils selbst. Die laufenden Kosten für Treibstoffe, Mieten, Strom und vieles anderes steigen seit Jahren, die Zuweisungen des Landes aber nicht. Das kann so nicht weitergehen“, betonte Selbach. Die Vorbereitung auf Katastrophenfälle sei Aufgabe der unteren Katastrophenschutzbehörden, die sich maßgeblich auf Einheiten der Hilfsorganisationen stützen. „Die Landkreise stecken schon heute deutlich mehr Geld in den Katastrophenschutz, als sie vom Land erstattet bekommen. Für 2025 sind es nicht einmal 70 Cent pro Einwohner. Manche Landkreise haben uns vorgerechnet, dass sie mindestens das Sechsfache ausgeben. Hier muss dringend wegen der aktuellen Sicherheitslage nachgesteuert werden“, erklärt Schwind. Die Anforderungen im Katastrophenschutz seien dramatisch gestiegen, nur die Finanzierung wird faktisch weniger. Naturereignisse, Pandemien, kriminelle und terroristische Bedrohungen seien real, selbst kriegerische Konfrontationen rückten näher. Die Menschen erwarteten, dass Behörden und Hilfsorganisationen sich ganz anders vorbereiten. Die Zeitenwende dürfe nicht nur im militärischen Bereich stattfinden, sie müsse auch im Katastrophenschutz und beim Ehrenamt ankommen. Entsprechend der Landtagsentschließung vom 25. September 2024 fordern DRK und NLT nun, auch die konsumtiven Kosten der Katastrophenschutzeinheiten besser zu unterstützen und das ad-hoc-Paket aus 2022 angemessen auch ab 2026 fortzusetzen. Selbach und Schwind können nach eigenen Worten nicht nachvollziehen, dass es trotz der auch von der Bundeswehr anerkannten Bedeutung eines modernen Katastrophenschutzes und damit einer leistungsfähigen Zivilverteidigung immer noch kein entsprechendes Paket von Bund und Ländern gibt.

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #125.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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