11. Okt. 2021 · 
P und P

DPoIG-Vorsitzender fordert Einführung von Tasern bei der Polizei

Christian-Tobias Gerlach, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Lüneburg und CDU-Vizefraktionschef im Rat der Hansestadt, hat nach dem tödlichen Schusswaffeneinsatz in Harsefeld (Kreis Stade) erneut die Einführung von Tasern bei der niedersächsischen Polizei gefordert. „Bis dato wurden sie bedauerlicherweise abgelehnt, sodass im Falle eines Messerangriffes häufig der Einsatz der Schusswaffe das letzte Mittel ist“, sagt Gerlach. Er räumt zwar ein, dass auch Elektroimpulsgeräte zu tödlichen Verletzungen führen können. Die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs sei jedoch „signifikant geringer“ als beim Einsatz einer Schusswaffe. „Die Einführung von sogenannten nicht-tödlichen Waffen würde zumindest das Auswahlermessen beeinflussen und den einschreitenden Beamten überhaupt adäquate Entscheidungsoptionen eröffnen“, meint Gerlach und weist auf die hohe Zahl an Gewalttaten gegen Polizeibeamte hin. Allein im Bereich der Polizeidirektion Lüneburg habe es 2020 insgesamt 571 Übergriffe gegeben, von denen 1293 Polizeibeamte betroffen waren. Den tödlichen Schüssen am 3. Oktober in einer Asylbewerberunterkunft in Harsefeld war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft ein mutmaßlicher Messerangriff vorausgegangen. Ein 40-jähriger Sudanese soll die Einsatzkräfte attackiert haben, woraufhin diese das Feuer eröffneten.

Dieser Artikel erschien in Ausgabe #180.
Klaus Wallbaum
AutorKlaus Wallbaum

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