Es ist schon ein Jahr her, in der Tat. Viele sind am Morgen des 24. Februar 2022, es war ein Donnerstag, ganz benebelt in den Tag gestartet. Denn viele konnten nicht verstehen, was geschehen war. Russlands Herrscher Wladimir Putin hatte ganz gegen jede Vernunft und gegen jedes rationale Kalkül die Ukraine angegriffen.

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All die diplomatischen Bemühungen, die in den Tagen zuvor besonders intensiv und rege gewesen sein mussten, stellten sich als erfolglos heraus. Wie stark hat dieses Ereignis die deutsche Gesellschaft erschüttert? Haben wir Lehren daraus gezogen – und, wenn ja, waren es die richtigen Lehren? Wie gut finden wir uns damit ab, dass der Traum von der friedfertigen, nach Vernunft und Toleranz geordneten Welt nun endgültig ausgeträumt ist? Die Rundblick-Redaktion beleuchtet in persönlichen, einordnenden Beiträgen einige Teilprobleme, die sich aus Putins mörderischem Völkerrechtsbruch ergeben.

Deutschland muss aufrüsten! Ohne Zweifel!

Ein Jahr tobt der Krieg in der Ukraine: Rundblick-Redakteur Christian Wilhelm Link schreibt über die Auswirkungen auf die Bundeswehr. I Foto: Scheffen, Canva

Überschattet von der ersten Ukraine-Krise fand 2014 ein Nato-Gipfel in Wales statt. Damals einigten sich die Bündnispartner angesichts der russischen Bedrohung auf eine verstärkte Truppenpräsenz an der Ostflanke sowie auf eine 2-Prozent-Zielmarke bei den Verteidigungsausgaben. Dass diese Vereinbarung von der Bundesrepublik sonderlich ernst genommen wurde, kann man nicht behaupten. Im Wehretat wurde auch die kommenden Jahre hinweg nur das Nötigste genehmigt – und teilweise nicht einmal das. Die Knauserigkeit nahm geradezu absurde Züge an. Den ganzen Artikel lesen

Müssen wir die Welt ernähren – oder das Klima retten?

Ein Jahr tobt der Krieg in der Ukraine: Rundblick-Redakteur Niklas Kleinwächter schreibt über die Auswirkungen auf die Landwirtschaft. I Foto: Scheffen, Canva

Es war nicht die erste Sache, an die man dachte, als am Morgen des 24. Februar 2022 die Nachrichten vom Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine verbreitet wurden. Aber rasch wurde das Ausmaß der negativen Auswirkungen des Krieges auf die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit deutlich. Die Kenner der globalen Zusammenhänge erläuterten in den Tagen nach Kriegsbeginn, warum die Ukraine, aber auch Russland als „Kornkammern der Welt“ bezeichnet werden. In den Monaten danach konnte die Welt erleben, wie der Krieg und die daraus folgenden Sanktionen die agrarökonomischen Ströme global durcheinanderwirbelten. Mehr lesen

Wenn Schulleiter zu Managern des Mangels werden

Ein Jahr tobt der Krieg in der Ukraine: Rundblick-Redakteurin Audrey-Lynn Struck schreibt über die Auswirkungen auf das Bildungssystem. I Foto: Scheffen, GettyImages/Anna Koberska

Der Krieg in der Ukraine zeigt erbarmungslos einmal mehr die Schwächen im Bildungssystem auf: Der Fachkräftemangel trifft auf zusätzliche, teils sehr unmotivierte Schüler – und die Bürokratie schläft. „Das Schulsystem ist bereits an der Belastungsgrenze und das kommt dann auch noch dazu“, sagt Mathematiklehrer und Vorsitzender der „Jungen Philologen“ in Niedersachsen, Peter Gewald. Während von den Schulen und Lehrern vorausgesetzt wird, mit der Zeit zu gehen, sich beispielsweise auf die Digitalisierung einzustellen, scheint das Bildungssystem zu verharren. Hier geht’s zum Artikel

Wer sind unsere Freunde? Die Amis!

Ein Jahr tobt der Krieg in der Ukraine: Rundblick-Autor Tomas Lada schreibt über die Auswirkungen auf den Handel. I Foto: Scheffen, Canva

Wer soll in naher Zukunft oder perspektivisch im Kontext globaler Handelsbeziehungen zu unseren Freunden zählen? Müssen wir andererseits auch zwingend „Feinde“ kennzeichnen, wenn wir im Handel Freundschaften pflegen? Und wie ist das Verhältnis zu den Feinden unserer Feinde in diesem Bild – sind das dann zwangsläufig per Interessensabgleich unsere Verbündeten auf den internationalen Handelsrouten? Und ganz grundsätzlich: Was sind die Werte einer Freundschaft? Der Kriegsbeginn auf dem Territorium der Ukraine hat in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit viele Entscheidungen auf politischen, diplomatischen, wirtschaftlichen als auch individuellen Ebenen gefordert. Und viele Fragen aufgeworfen. Mehr lesen

Wir erkennen, dass Putin viel von Hitler hat

Ein Jahr tobt der Krieg in der Ukraine: Chefredakteur Klaus Wallbaum schreibt über die Auswirkungen auf Deutschland. I Foto: Scheffen, GettyImages/Alexey_Fedoren

Bei der Aufzählung dessen, was seit dem 24. Februar 2022 anders ist in Deutschland, darf eines nicht fehlen: Das Erwachen der Deutschen aus dem Traum von der globalen Friedfertigkeit. Wie war das vor dem 24. Februar gewesen? Wir fühlten uns sicher, nicht weil alle um uns herum nur gute und humanistische Absichten gehabt hatten – sondern weil wir meinten, es gebe doch gar keinen Grund für einen Krieg. Wir ließen uns mit dem Argument beruhigen, dass ein Kriegsherr vor einem Angriff immer rational abwägen würde, dass er Kosten und Nutzen abschätzen und sich dann zwangsläufig gegen den Krieg entscheiden würde. Mehr lesen


Ukraines Generalkonsulin: „Glauben Sie an uns, wir brauchen die Hilfe der Niedersachsen“

Iryna Tybinka, Generalkonsulin der Ukraine | Foto: kleinwächter

Die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka hat in einer eindringlichen Rede vor dem niedersächsischen Landtag an die Abgeordneten appelliert, in ihrer Hilfe für das von Russland überfallene Land nicht nachzulassen. „Das Niedersachsen-Ross ist ein Zeichen für Stärke und Mut. Mutig ist bisher die Hilfe, die wir bekommen haben. Ich möchte Ihnen noch mehr Mut machen, Ihre eigenen Ängste zu überwinden und Kompromisse mit Ihrem Gewissen zu vermeiden. Glauben Sie an die Ukraine, denn Glaube und Unterstützung sind der Schlüssel zum Sieg über die Unmenschlichkeit.“ Mehr lesen


Wie die orthodoxe Kirche in Moskau den Angriffskrieg ganz gezielt vorbereitet hat

Prof. Joachim Willems erklärt das Denken Kyrills. | Foto: Jens Schulze

Seit über einem Jahr dauert der barbarische Angriffskrieg der Russen auf die Ukraine nun schon an und viele haben sich in dieser Zeit gefragt, ob man nicht früher hätten sehen können, was da auf die Welt zukommt. Einer von ihnen war Prof. Joachim Willems, der sich in seinen Studien an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg viel mit dem Wirken der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROK) beschäftigt hat. Mehr lesen