Yilmaz Kilic, Vorsitzender des Moschee-Verbands Ditib in Niedersachsen, ist am Sonntag zusammen mit dem gesamten Landesvorstand zurückgetreten. Das bestätigte Landesgeschäftsführerin Emine Oguz. Der Vorstand wollte damit die Konsequenz aus der Uneinigkeit mit dem Ditib-Bundesverband ziehen.

Während sich dieser laut Kilic weiter abschottet, wollte der Ditib-Vorstand in Niedersachsen einen eigenen, offeneren Weg gehen. Dieser wurde von der Bundeszentrale allerdings nicht unterstützt. Stattdessen habe sowohl sie als auch der türkische Religionsattache immer wieder versucht, sich in die Belange der Niedersachsen einzumischen.

Die Nähe des Ditib-Verbandes zur türkischen Regierung und die Einflussnahme der türkischen Politik war seit Monaten das Haupthindernis für einen sogenannten Islamvertrag in Niedersachsen. Derzeit sind die Gespräche nahezu zum Erliegen gekommen (der Rundblick berichtete).