Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, fordert angesichts der Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrzeugbestandes eine Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung. Bisher bestehe die Prüfung der Hochvoltbatterie von E-Autos aus einer reinen Sichtprüfung. Laut Bühler benötigen die Prüforganisationen aber auch Zugriff auf sicherheitsrelevante Fahrzeugdaten wie den Batteriezustand und den Stand der Software, denn Updates der Hersteller hätten Einfluss auf Funktion und Sicherheit des jeweiligen Fahrzeugs. Durch Datenanalysen könne ebenfalls dem Tachobetrug besser begegnet werden, argumentiert der TÜV-Geschäftsführer. Nach Schätzungen der EU-Kommission werde bei der Hälfte aller grenzüberschreitend gehandelten Gebrauchtwagen der Kilometerstand manipuliert. Darüber hinaus spricht sich Bühler für die Einrichtung eines digitalen Fahrzeugregisters aus. „Ein digitales Fahrzeugregister bildet die Historie eines Fahrzeugs ab und dokumentiert sicherheits- und umweltrelevante Änderungen“, erklärt er. Zu den Veränderungen gehörten neben nachgerüsteten Anhängerkupplungen, Alufelgen oder Spoilern auch Software-Updates, die Einfluss auf die Fahreigenschaften und weitere Funktionen eines Autos haben. Bühler: „Ein digitales Fahrzeugregister, wie es in anderen Ländern bereits üblich ist, bringt mehr Transparenz in den immer wichtiger werdenden Gebrauchtwagenmarkt.“