Arbeitsagentur hat personell aufgerüstet
Die Arbeitsagenturen stellt der Massenansturm derweil vor große Herausforderungen. Höltzen-Schoh sprach von einem riesigen Andrang, der dazu geführt habe, dass viele Unternehmer die Arbeitsagenturen zu Beginn nicht erreicht hätten. Zugleich ist der Beratungsbedarf aber groß, denn viele Unternehmer, vom Friseur bis zum Buchhändler, um die es jetzt geht, hatten vorher noch nie mit dem Thema Kurzarbeit zu tun. Jetzt hat die Arbeitsagentur personell aufgerüstet. 75 Mitarbeiter bearbeiten bei der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen in normalen Zeiten das Thema Kurzarbeit. „Seit gestern sind es 425 Mitarbeiter, Ende der Woche werden wir bei 750 Mitarbeitern sein. Wir haben die personellen Ressourcen also verzehnfacht“, sagte Johannes Pfeiffer, Geschäftsführer für das operative Geschäft der Regionaldirektion. Hilfreich ist, dass es laut Pfeiffer auch in den Arbeitsagenturen eine „außergewöhnliche Welle der Hilfsbereitschaft“ gibt. „Viele Kollegen bieten ihre Unterstützung an, es werden viele Überstunden gefahren, Kollegen verzichten auf Urlaub und arbeiten auch am Wochenende.“ https://www.youtube.com/watch?v=YOcIRAda3HI 40 bis 50 Minuten dauert die Bearbeitung eines Kurzarbeiterantrags, ganz grob im Durchschnitt. Die Regionaldirektion hat sich zum Ziel gesetzt, dass bis zur „Woche um Ostern herum“ alle Anträge abgearbeitet sein sollen. Ein Enddatum, das ist allen klar, kann man zum jetzigen Zeitpunkt aber ohnehin nicht setzen. „Wir alle wissen nicht, wie lange es dauert. Wir gehen aber davon aus, dass es ein Marathon wird und kein Sprint“, sagt Pfeiffer.Pfeiffer: Kurzarbeitergeld kann nicht ausgehen
Sorgen, dass dem Staat das Kurzarbeitergeld ausgeht, muss Pfeiffers Worten nach niemand haben. Es handle sich um eine gesetzliche Leistung, und die Arbeitsagentur habe auf Bundesebene eine Reserve von 26 Milliarden Euro. Und selbst, wenn diese am Ende nicht reichen sollten, hätten die Unternehmen weiterhin das Recht auf diese Leistung. In dem Fall müsse der Bund einspringen. Bei Industrie und Handwerk auf Bundesebene gibt es inzwischen den Wunsch, die Regelungen zum Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise noch auszuweiten. Aktuell bekommen Auszubildende die volle Ausbildungsvergütung, auch wenn der Betrieb Kurzarbeit anmeldet.Arbeitsmarktzahlen von Mitte März haben kaum noch Aussagekraft
Kaum Interesse gab es gestern an den neuesten Arbeitsmarktzahlen. Kein Wunder, die Statistik reicht gerade einmal bis Donnerstag, den 12. März. Am Montag darauf wurden die Schulen geschlossen. Die Zahlen zeigen: vor gut drei Wochen war die Lage am Arbeitsmarkt noch rosig. Die Zahl der Arbeitslosen war gegenüber dem Vormonat um 3,3 Prozent auf 220.490 gesunken, die Arbeitslosenquote lag nur noch bei 5,1 Prozent.