23. Jan. 2018 · Kolumne

Das wär's: Kabinettsklausur in der Schinkenstraße

Liebe Niedersachsen, „Der Ministerpräsident, alle Ministerinnen und Minister und alle Staatssekretärinnen und Staatssekretäre trafen sich gestern und heute zu einer ersten Klausurtagung in Bad Sachsa. Zum Auftakt der Tagung gab es einen gemeinsamen Spaziergang durch den verschneiten Ort.“ So beginnt die Pressemitteilung der Staatskanzlei zur Kabinettsklausur in Bad Sachsa. Vielleicht gab es nach dem Spaziergang ja noch Streuselkuchen und heißen Kakao mit Schlagsahne. Wenn das jetzt der menschelnde Stil der Groko-Presseinformationen ist, freue ich mich schon auf die Mitteilung zu einer möglichen Klausur auf Mallorca – hier schon mal der Textvorschlag: „Der Ministerpräsident, alle Ministerinnen und so weiter… trafen sich gestern und heute zu einer ersten Klausurtagung in El Arenal. Zum Auftakt der Tagung zogen sich die Teilnehmer ihre Badehosen und Badeanzüge für einen gemeinsam Besuch des gut gekühlten Pools an. Anschließend besprach die Runde bei einem Eimer Sangria die Abendplanung und suchte auf der Schinkenstraße nach Wurst-Erzeugnissen aus Niedersachsen.“ Während die Groko Hand in Hand durch den Schnee spaziert, bereitet sich Grünen-Fraktionschefin Anja Piel auf einen Karrieresprung vor. Am Sonnabend will sich auf dem Bundesparteitag der Grünen in Hannover für den Parteivorsitz kandidieren. Im Rundblick-Podcast erklärte sie mir gestern, wie sie ihre Chancen einschätzt und ob Jamaika auf Bundesebene eine zweite Chance hat, falls die Groko in Berlin scheitert. Den Podcast finden Sie wie gewohnt auf iTunes oder direkt hier zum Anhören und Herunterladen: https://soundcloud.com/user-59368422/hat-jamaika-noch-eine-chance-frau-piel Der Landtag diskutiert heute einmal mehr über das „Wählen mit 16“. Und während uns da draußen Wutbürger in Funktionsjacken erklären, dass früher alles besser war, zeichnet sich für das Wahlalter 16 im Landtag nach wie vor keine Mehrheit ab. Kein Wunder: Mehr als 55 Prozent der Abgeordneten sind über 50. Gerade einmal drei Abgeordnete (zwei Prozent) sind zwischen 20 und 29 Jahre alt. Da sieht Politik ganz schön alt aus - warum sollten also die Wähler jünger sein? Ich wünsche Ihnen einen jugendlich-frischen Mittwoch   Martin Brüning
Martin Brüning
AutorMartin Brüning

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