Wissenschaftsminister Björn Thümler und die neue Beauftrage für Spätaussiedler, Editha Westmann. Foto: Wallbaum[/caption]
Thümler befürwortet Aufteilung
Seit März hat die Landesregierung zwei Beauftragte, die sich um aus dem Ausland hierher gezogene Menschen kümmern – Doris Schröder-Köpf für die Migranten und Westmann für die Heimatvertriebenen und Aussiedler. Mit einem Team von Mitarbeitern ist Westmann dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur angegliedert, der Stab arbeitet in einem Gebäude mit der Landeszentrale für politische Bildung. Wissenschaftsminister Björn Thümler sagte, er befürworte die Aufteilung in zwei Landesbeauftragte mit je eigenem Wirkungskreis, eine „Vermischung“ sei aus seiner Sicht nicht sinnvoll – bei den Aussiedlern gehe es um Menschen, die sich zur deutschen Kultur bekannt haben und seit 1990 einfacher als zuvor wieder nach Deutschland kommen könnten. Sie seien Deutsche im Sinne des Grundgesetzes.Lesen Sie auch: Beim Treffen der Russland-Freunde fordert Weil ein Ende der Sanktionen gegen Moskau Aussiedlerbeauftragte zu Thümler? Pistorius stellt sich quer zu Plan der Staatskanzlei Aussiedlerbeauftragte zieht wieder um
Bei Migranten und Flüchtlingen, die etwa aus Syrien hierher kommen, sei die Lage eine andere. „Am Ende eines jeden Tages muss klar sein, wer sich um wen zu kümmern hat“, meinte Thümler. Das kann als Anspielung auf Schröder-Köpf verstanden werden, die just am Wochenende erklärt hatte, sich auch als Ansprechpartnerin für viele aus Russland hierher kommende Menschen zu sehen. Thümler zeigte sich besorgt zur gegenwärtigen politischen Weltlage, da die Gegensätze sich verschärften und Deutschland „als Mittler zwischen Ost und West“ immer stärker gebraucht werde. Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs habe immer noch jeder vierte Deutsche einen direkten Bezug zu Flucht und Vertreibung. Der Wissenschaftsminister sieht eine der Ursachen für die vielen Probleme in Europa bei den Spätfolgen des Ersten Weltkriegs – die tiefen Verletzungen nach den willkürlichen Grenzziehungen, bei denen Völker durchschnitten und neu aufgeteilt worden seien, „sind immer noch nicht bewältigt“.


