Gabriele Andretta, Präsidentin des niedersächsischen Landtags, hält die demokratische Idee der Bauhaus-Architektur für hochaktuell. Den Architekten sei es damals um eine Offensive gegen hohe Mieten und um an den Bedürfnissen vieler Menschen orientiertes Bauen gegangen. Auch heute müsse wieder die Frage gestellt werden, wie soziale Architektur aussehen könne. Dabei gehe es nicht um Luxusappartements, von denen es in den Städten schon viel zu viele geben.
Es geht um ein stark ausgeprägtes demokratisches Prinzip, die Abkehr vom Verschnörkelten und die Hinwendung zu klaren Strukturen.
Andretta eröffnete zusammen mit Wissenschaftsminister Björn Thümler eine Bauhaus-Ausstellung im Landtag. Zu sehen ist dort unter anderem der Grundriss einer Arbeiterwohnung des Architekten Otto Haesler in Celle. Thümler wies darauf hin, dass das Bauhaus auch mit einer Geisteshaltung verbunden sei. „Es geht um ein stark ausgeprägtes demokratisches Prinzip, die Abkehr vom Verschnörkelten und die Hinwendung zu klaren Strukturen.“ Als Beispiel nannte er das Fagus-Werk von Walter Gropius in Alfeld und im Gegensatz dazu das Neue Rathaus in Hannover, die beide um das Jahr 1911 herum entstanden waren. Hier stehe das Fagus-Werk mit seiner klaren, lichtdurchfluteten Struktur dem „Sammelsurium von Gebäude“ in Hannover gegenüber.