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Für die neuesten Entwicklungen in der AfD fällt Wappler eine Schlüsselrolle zu. Beim Parteitag trat er im Angesicht einer klaren Mehrheit des Hampel-Lagers ans Mikrophon und bot eine Abmachung an: Das Hampel-Lager würde mehrere für den Landesvorstand ungünstige Anträge zurückziehen, wenn dieser im Gegenzug auch Kompromissbereitschaft zeige. Daraufhin ging der Vize-Landesvorsitzende Klaus Wichmann vom Guth-Lager nach vorn und bezeichnete diese Verständigung als sinnvoll. Damit blieb dem Landesvorstand auch der Antrag erspart, die Kosten für die Wirtschaftsprüfung der Hampel-Amtszeit nicht von der Landespartei tragen zu lassen – sondern den Landesvorstandsmitgliedern aufzulasten. Es geht um rund 60.000 Euro. Beobachter vermuten hinter der plötzlichen Gesprächsbereitschaft des Hampel-Lagers die Absicht, sich für mögliche vorgezogene Bundestagswahlen zu rüsten. Die meisten Mitglieder der niedersächsischen AfD-Landesgruppe im Bundestag zählen zu Hampels Gefolgsleuten. Es wird vermutet, dass viele von ihnen, auch Hampel selbst, gern wieder aufgestellt werden wollen. Im Landtag zählt die größte Gruppe der Abgeordneten zum Guth-Lager, auch dort möchten viele wohl das nächste Mal wieder kandidieren. Solange der Machtkampf zwischen beiden Seiten noch herrscht, kann niemand sicher sein, ob bei den Aufstellungsversammlungen mal die eine oder mal die andere Gruppe die Oberhand haben wird.