Miriam Staudte, agrarpolitische Sprecherin der Grünen, hat sich gegen eine Patentierung von
Pflanzensorten für Unternehmen ausgesprochen. „Wenn Pflanzensorten plötzlich als Erfindungen
gelten, an denen Konzerne Rechte haben, gefährden wir nicht nur die landwirtschaftliche Vielfalt,
sondern unsere Ernährungssicherheit als Ganzes.“ Hintergrund ist die heute vor dem Europäischen
Patentamt beginnende Verhandlung über Patente auf Braugerste. Die Brauereikonzerne Carlsberg und
Heineken hatten im vergangenen Jahr drei Patente auf konventionell gezüchtete Braugerste erhalten.
Dadurch müssen Landwirte, die diese Sorten anbauen, eine Lizenzgebühr an die Konzerne zahlen.
Gleiches gilt für andere Brauereien, die mit diesen Sorten Bier herstellen. Rund 40
Nichtregierungsorganisationen haben gegen die Patente Einspruch eingereicht. „Die
Auseinandersetzung um die Patentierbarkeit von Braugerste, muss zu einem Wendepunkt für die
allgemeine Zulässigkeit von Bio-Patenten werden“, fordert Staudte nun. Denn neben den Patenten auf
Braugerste halten Konzerne auch Patente auf andere Pflanzenarten, wie etwa das aus Äthiopien
stammende Getreide Teff.