Die wachsende Zahl von Wölfen und die zunehmenden Konflikte mit Besitzern von Schafsherden beschäftigen die Landespolitik immer stärker. Dabei gibt es einen Gegensatz zwischen den statistischen Zahlen und der gefühlten Emotionalität der Debatte. Das Umweltministerium teilte jetzt mit, dass es im Jahr 2018 insgesamt landesweit 311 durch Wölfe getötete Tiere gegeben habe, die den Behörden gemeldet wurden. Das ist ein Rückgang gegenüber 2017, wo insgesamt 428 solche „Wolf-Risse“ gemeldet wurden.

Die Entschädigungsleistungen für Schafhalter und Landwirte, die in der amtlichen Statistik vermerkt wurden, sind unterdessen angestiegen. 2017 waren es 527.000 Euro, ein Jahr später mehr als 900.000 Euro.

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Die Sprecherin des Umweltministeriums erklärte, dass die Fachleute des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft und Küstenschutz (NLWKN) „unter erheblichen Belastungen“ stünden. Es war zuvor berichtet worden, dass das NLWKN im Fall eines betroffenen Tierzüchters vorher eine Beratung für besseren Herdenschutz abgelehnt habe – angeblich wegen Personalüberlastung. Entschädigungen stehen lediglich Landwirten zu, die ihre Herden vorher ausreichend – etwa durch Zäune – geschützt haben.

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass Anfang März bei Engensen in der Region Hannover Heidschnucken angefallen und getötet worden waren. 15 Tiere starben bei der Wolfsattacke, fünf wurden verletzt, zwei weitere verschleppt. Christian Meyer, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, forderte bei Wolfsrissen eine generelle Entschädigung durch das Land. Das solle auch gelten, wenn wenn möglicherweise kein ausreichender Herdenschutz vorhanden war. „Der Tierhalter ist eindeutig Leidtragender“, sagte Meyer. Auch die Fördermöglichkeit für Herdenschutz und Beratung müssen nach Meinung des Grünen-Politikers deutlich verbessert werden.