Wüst: Energiekrise wirft uns beim Klimaschutz erst einmal zurück
Die Herausforderungen der Klimakrise und der Energiekrise gleichzeitig bewältigen zu müssen, bezeichnet Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) als „wichtigstes Thema seiner Politikergeneration“. Allerdings bekannte er: „So richtig übereinander kriegt man die beiden Themen nicht.“ Dass angesichts der drohenden Energiekrise jetzt doch die Kohlekraftwerke etwas länger laufen gelassen werden, sei richtig, erklärte er am Sonnabend beim CDU-Landesparteitag in Lingen.
Er habe bei sich in Nordrhein-Westfalen nur Kohlekraftwerke, das sei sein Beitrag. Allerdings werfe dieser Schritt das Land beim Klimaschutz wieder deutlich zurück. Deshalb sei es ebenso wichtig, die LNG-Terminals zu bauen und die Erneuerbaren Energien auszubauen.
Für den Erfolg des Klimaschutzes und der Energiewende sei es entscheidend, dass es Deutschland gelinge, die definierten Ziele zu erreichen und dennoch Industriestandort zu bleiben. „Wenn wir unseren Wohlstand verlieren, macht uns das keiner nach. Deshalb ist es so wichtig, beides zusammen hinzukriegen. Es bringt nichts, das Klima zu schützen um den Preis der Deindustrialisierung“, so Wüst.
Der NRW-Ministerpräsident kam zur Unterstützung für die niedersächsischen Christdemokraten zu deren Parteitag. Dabei ging es um einen ganz besonderen Schulterschluss. Gemeinsam mit Wüst und dessen Amtskollegen Daniel Günther (CDU) aus Schleswig-Holstein, der krankheitsbedingt nicht persönlich nach Lingen kommen konnte, möchte Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann ab Oktober ein Trio bilden, das als Gegengewicht zur Ampel-Bundesregierung auftritt. Sowohl Wüst als auch Günther haben in diesem Jahr jeweils Koalitionen mit den Grünen gebildet.
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