Man habe aus „Fürsorgepflicht“ gehandelt. So hat das niedersächsische Umweltministerium die Abberufung eines Wolfsberaters im Landkreis Nienburg begründet, der zuvor selbst darum gebeten hatte, von seinem Amt entbunden zu werden. Der hauptberufliche Förster habe sich teilweise bedroht gefühlt, mit der Entscheidung wolle man den Mann schützen.

„Diese Hinweise gibt es immer wieder. Wir bedauern das sehr“, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Das Thema Wolf werde sehr emotional diskutiert, der Tonfall sei vor allem in sozialen Medien teilweise erschreckend aggressiv, unangebracht und inakzeptabel. Auch anderen Wolfsberatern im Land seien teilweise Anfeindungen ausgesetzt. Im Landkreis Nienburg gibt es jetzt noch vier Wolfsberater, landesweit sind es rund 100.

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Dem Wolfsberater wurde in den Hass-Mails vorgeworfen, persönlich für die Entscheidung verantwortlich zu sein, dass der Leitwolf eines Rudels in Rodewald im Kreis Nienburg nach zahlreichen Rissen abgeschossen werden soll. Wolfsberater sind an solchen Entscheidungen laut Ministerium allerdings generell nicht beteiligt.

An der Abschuss-Entscheidung hatte es vor etwa einer Woche auch Kritik seitens mehrerer Wolfsberater gegeben. Mehr als ein Dutzend hatten in einem offenen Brief kritisiert, dass die Entscheidungsfindung  nicht transparent genug abgelaufen sei. In dem Schreiben machten sie auch Zweifel an der Faktenlage deutlich.