Wohnungswirtschaft beklagt „beispiellose Kostenexplosion“ bei Baupreisen
Susanne Schmitt, Direktorin des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Niedersachsen (vdw), beklagt sich über den steilen Anstieg der Baupreise. Die Baupreise im Wohnungsbau sind nach Angaben des Landesamtes für Statistik im Februar um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Bei einigen Gewerken liegt der Preisanstieg sogar deutlich über dem Durchschnittswert: So haben sich Zimmer- und Holzbauarbeiten um 46,0 Prozent, Entwässerungskanalarbeiten um 26,1 Prozent und Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten um 20,3 Prozent verteuert.
„Diese Kostenexplosion ist beispiellos“, sagte Schmitt und fügte hinzu: „Unter diesen Bedingungen ist sozialer und preisgedämpfter Wohnraum nicht mehr zu realisieren. Unsere gemeinsamen Pläne mit der Landesregierung und anderen Akteuren der Bauwirtschaft, den öffentlich geförderten Wohnungsbau zu stärken, sind Makulatur. Vor allem die sozialorientierten Vermieter in unserem Verband, die bezahlbare Wohnungen anbieten, stecken in einer Zwickmühle. Der Bau von Wohnungen hat sich in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent verteuert – und zugleich wurden die Erwartungen seitens der Politik, aber auch seitens des Klimaschutzes immer höhergeschraubt. Die Unternehmen können die Preissteigerungen – auch bei Sanierung und Instandhaltung – nicht ohne Weiteres an die Mieter weitergeben.“
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