Der CDU-Sozialpolitiker Max Matthiesen fordert für den sozialen Wohnungsbau Zuschüsse des Landes statt zinsloser Darlehen der NBank. „Damit kann man blitzartig den Bau neuer Wohnungen in Gang bringen. Alleine mit dem aktuellen Programm der NBank werden wir die großen Stückzahlen, die wir in den kommenden Jahren benötigen, nicht erreichen“, sagte Matthiesen im Gespräch mit dem Rundblick. Durch ein Zuschuss-Programm ließen sich Matthiesen zufolge neue Investoren mobilisieren. Dadurch könnten auch viele kleinere Bauherren zum Bau animiert werden.

Laut Sozialministerium wurden aus dem 400 Millionen Euro schweren Topf der NBank von 2014 bis zum 30. Juni 2016 gerade einmal rund 68 Millionen Euro für den allgemeinen Mietwohnungsneubau bewilligt. Das sei viel zu wenig, meint der CDU-Politiker. Mehr Zuschüsse statt zinsloser Darlehen fordert auch der Verband der Wohnungswirtschaft Niedersachsen-Bremen und erhofft sich dadurch mehr Tempo beim Bau von bezahlbarem Wohnraum vor allem in den Ballungsräumen. „Der Neubaumotor stottert“, sagte Verbandsdirektor Heiner Pott kürzlich in Papenburg.

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Der CDU-Abgeordnete Matthiesen beklagt, in Hannover bekämen inzwischen viele Familien mit Kindern nicht einmal mehr einen Termin für Wohnungsbesichtigungen. „Das ist Sprengstoff und deshalb geht es beim Neubau von Mietwohnungen viel zu langsam voran.“ Auf die angespannte Wohnungslage sei schon in den vergangenen Jahren nicht zügig und punktgenau reagiert worden. Niedersachsen habe die Bundesmittel zwar in Form von zinslosen Krediten zur Verfügung gestellt, aber keine eigenen Mittel aus dem Landeshaushalt für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt. Das Land sei aber für den Wohnungsbau zuständig und müsse sich deshalb auch mit eigenen Mitteln engagieren.

Der CDU-Haushaltspolitiker im Bundestag, Eckhardt Rehberg, hatte vor wenigen Tagen scharfe Kritik an den Bundesländern geübt. Einige Länder hätten jahrelang Gelder des Bundes für den sozialen Wohnungsbau erhalten, aber keine einzige Sozialwohnung gebaut. Rehberg meint, es gäbe heute weniger Probleme auf dem Wohnungsmarkt, wenn die Länder in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht hätten.

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