So dauerhaft gut gestimmt war die Wirtschaft in Niedersachsen schon lange nicht mehr. Der Aufschwung halte sich auf hohem Niveau und die Aussichten seien in fast allen Branchen weiterhin gut, bilanziert Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN). Und Peter Karst, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, geht davon aus, dass der Scheitelpunkt noch längst nicht erreicht ist: „Auch in diesem Jahr blicken die meisten unserer Betriebe hoffnungsfroh in die Zukunft“.

Vor allem im Bau- und Zulieferhandwerk ist man optimistisch. Die andauernde Niedrigzinsphase und der steigende Bedarf an Wohnungen bescheren der Baubranche volle Auftragsbücher. „Neun von zehn unserer Betriebe haben zum Ende des vergangenen Jahres eine Auslastung von 85 Prozent berichtet, im Zulieferhandwerk waren sogar fast alle Betriebe zu 88 Prozent ausgelastet“, sagt Matthias Lankau, Abteilungsleiter für Unternehmensberatung bei der Kammer. Eine eher düstere Prognose wagen dagegen die Unternehmen im Kraftfahrzeughandwerk. „Die Geschäftslage ist eigentlich gut, aber das politische Hickhack um den Diesel und Fahrverbote lässt die Erwartungshaltung sinken“, sagt Lankau.

Unternehmen bleiben optimistisch

Die Unternehmen im Bereich der IHKN beschäftigt zudem das Verhalten der USA im Hinblick auf Handelshemmnisse. Allerdings sieht Schrage US-Präsident Donald Trums Jonglage mit Strafzöllen noch nicht als drohende Krise: „Die Gefahr von neuen Zöllen macht den Unternehmen zwar Sorgen, aber passiert ist noch nichts. Die Unternehmen setzen hier auf konstruktive Lösungen.“

Noch immer gehen 25 Prozent der Unternehmen in der Frühjahrs-Konjunkturanalyse davon aus, dass sich ihre Geschäfte weiter verbessern werden, nur zwölf Prozent rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Auftragslage.