Windkraft-Inseln in der Nordsee sollen Energieproblem lösen
“North Sea Wind Power Hub”: Damit will unter anderem der Netzbetreiber Tennet das deutsche Klimaproblem lösen. Mit mehr Windkraft aus der Nordsee soll das Ziel erreicht werden, bis zum Jahr 2050 CO2-frei zu werden. „Wir brauchen eine komplette Veränderung des Energiesystems. Der bisherige Ausbaupfad bei den erneuerbaren Energien reicht nicht aus, um die Klimaschutzziele bis zum Jahr zu erreichen. Wir müssen dafür sehr viel mehr tun“, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Hannover.
https://soundcloud.com/user-385595761/kommen-jetzt-die-windkraftinseln-in-der-nordsee
Der Netzbetreiber ist Teil es internationalen Konsortiums, zu dem auch Netzbetreiber aus den Niederlanden und Dänemark gehören. Meyerjürgens stellte die ersten Ergebnisse von Machbarkeitsstudien und Untersuchungen zu Strom-Verteilkreuzen in der südlichen Nordsee vor. Mit insgesamt 15.000 Windkraftanlagen in der Nordsee könnte in den kommenden 30 Jahren die Energielücke geschlossen werden, die bisher für das Ziel der CO2-Freiheit im Jahr 2050 in Zentraleuropa noch fehlt. Auf künstlichen Inseln in der Nordsee könnte der gewonnene Strom zu Beginn verteilt, und später dort zum Beispiel zu Wasserstoff verarbeitet werden.
Die erste Phase habe man abgeschlossen, jetzt solle die zweite Phase beginnen, sagte der Tennet-Chef und meint damit einen Pilot-Hub, den man in der Nordsee errichten wolle. Dafür ist nicht nur zu klären, wer die Investition finanziert, sondern auch, wie das gesamte Projekt mittelfristig geplant und gestartet werden kann.
Man brauche einen international koordinierten Ausbau, forderte Meyerjürgens. „Die Staaten müssen kooperieren und ein gemeinsames Verständnis der Regulierung finden, um einen optimalen Ausbau zu ermöglichen.“ Zu den Gesamtkosten wollte er sich in der Pressekonferenz nicht deuten. Sie dürften allerdings mindestens im zwei-, wenn nicht sogar im dreistelligen Milliardenbereich liegen.
Mehr zum Thema lesen Sie morgen im Politikjournal Rundblick (Probeabo hier).