Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil begrüßt das Kontrollverfahren der Landesdatenschutzbeauftragten nach Vorwürfen gegen den Internethändler Amazon. „Wir kennen noch nicht den genauen Sachverhalt, aber die bisherigen Berichte geben doch Anlass zu einer gewissen Besorgnis“, sagte Weil in einem Statement. Die Digitalisierung bringe gewiss viele Vorteile mit sich, sie sei aber auch mit einem unübersehbaren Risiko verbunden. So könnten Arbeitnehmer einer durchgehenden Überwachung ausgesetzt sein. „Insofern mag dieses Kontrollverfahren auch einen Hinweis auf Probleme geben, die uns in der Zukunft noch sehr viel öfter begegnen könnten“, sagte der Ministerpräsident.

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Nach NDR-Recherchen soll im Amazon-Logistikzentrum in Winsen (Luhe) gegen Arbeitnehmerrechte verstoßen werden. Es seien unter anderem in sämtlichen Betriebsbereichen Kameras installiert. Amazon selbst teilte dem NDR mit, dass in seinen elf Logistikzentren in Deutschland „Mitarbeiterdaten ausschließlich in Übereinstimmung mit allen in der EU und in Deutschland geltenden Datenschutzgesetzen“ verwendet würden. Zudem gebe es Betriebsvereinbarungen mit den Betriebsräten zum Einsatz von Videokameras.