Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat die älteren Eichen, die in Niedersachsens Wäldern stehen, als „Sorgenkinder“ bezeichnet. Die Umweltdaten würden zeigen, dass viele Baumarten durch Immissionen vorgeschädigt seien – und deshalb geschwächt sind gegenüber extremen Witterungen wie Kälte oder Stürmen. Auch gegen Schädlinge seien sie nicht resistent genug. Zu diesen Arten müssten auch die Eichen gezählt werden.

Wald in Niedersachsen

Buchen sollst Du suchen, Eichen sollst Du weichen: Die Weisheit wird vielleicht irgendwann nicht mehr benötigt. – Foto: Quelle: Pixabay

„Waldbesitzer sollten sie sorgsam pflegen und vor dem vollständigen Überwachsen durch die konkurrenzkräftige Buche schützen“, hob die CDU-Politikerin hervor. Otte-Kinast äußerte sich zur Veröffentlichung des aktuellen Waldzustandsbericht für das Jahr 2017. Insgesamt zeigten die Wälder einen „weitgehend stabilen Zustand“, betonte sie. Die Ministerin ist froh darüber, dass der gefürchtete Kahlfraß an Kiefern und Eichen „überwiegend ausgeblieben ist“ und die Bestände sich hätten regenerieren können. Die massenhafte Vermehrung gefräßiger Raupen der vergangenen Jahre habe sich 2017 nicht fortgesetzt. Allerdings zeigen immerhin 17 Prozent im Schnitt aller Baumarten einen Blatt- und Nadelverlust in der Baumkrone. Der Anteil stark geschädigter Bäume liege bei einem Prozent.

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Neben der Eiche sei auch die Esche gefährdet, Otte-Kinast hält sie für „in ihrem Bestand bedroht“. Das liege an starkem Pilzbefall, gegen den bisher kein Kraut gewachsen ist. Wissenschaftler würden hoffen, dass der Baum Widerstandsfähigkeit gegen den Pilz entwickelt. Forstbetriebe sollten Risikovorsorge betreiben, rät die Ministerin: „Wer Mischwälder mit standortgemäßen Baumarten aufbaut – wenn möglich mit vielen Laubbäumen – kann das Betriebsrisiko deutlich senken.“ Otte-Kinast erinnert daran, dass das Land derartige Schritte auch fördert – mit einem Etat von vier Millionen Euro jährlich.