Kathrin Wahlmann, SPD-Landtagsabgeordnete aus Georgsmarienhütte, hat überraschend ihren Verzicht auf eine neue Kandidatur für den Landtag erklärt – obwohl sie doch vor sieben Wochen erneut nominiert worden war. In einem längeren Brief an ihre Parteifreunde begründete die 39-jährige Juristin ihren Schritt mit der Schwierigkeit, die Politikertätigkeit in Hannover und die Familie (sie ist Mutter einer fünf- und einer zweijährigen Tochter) unter einen Hut zu bringen. Eine Fahrtstrecke von zuhause nach Hannover betrage zwei Stunden, hinzu komme die Wahlkreisarbeit, die zeitraubend ist.

„Klappt irgendwie nicht mehr“: Kathrin Wahlmann kandidiert nun doch nicht  –  Foto: SPD-Fraktion Niedersachsen

Schon vor der Nominierung im Februar habe sie Zweifel gehabt, die sich in jüngster Zeit aber noch verstärkt hätten. „Ich denke seit Monaten darüber nach und dachte einfach: ,Das hat bislang irgendwie geklappt, also wird es auch weiterhin irgendwie klappen.‘ Aber es hat sich in den letzten Wochen immer mehr herausgestellt, dass es eben nur ,irgendwie‘ klappt – und nicht so, wie es optimal wäre.“ Mit der Fraktionsführung hat sie über Alternativen gesprochen, etwa eine Verringerung der Ausschussarbeit oder Wahlkreisbetreuung. „Ein Mandat auf Sparflamme kann ich mir für mich nicht vorstellen“, schreibt die Abgeordnete, die nach Einschätzung von Parteifreunden zu den Hoffnungsträgern bei der SPD zählt. Sie will nun wieder als Richterin arbeiten – und schließt eine spätere Rückkehr in die Landespolitik nicht aus.