Vitali Klitschko bittet in Ratssitzung emotional um Unterstützung
Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, hat sich am Donnerstag in einer 40 Minuten dauernden, sehr emotionalen Videobotschaft an die Mitglieder des Rates der Stadt Hannover gewandt und um Unterstützung bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg gebeten. Putin wolle die Ukrainer vernichten, weil diese es gewagt hatten, Teil der europäischen Familie werden zu wollen.
Klitschko: „Ukrainer werden sich niemals geschlagen geben“
Gegenwärtig erlebe die Welt „ein riesiges Drama“ – und jeder Europäer, der meine, dieser Krieg betreffe ihn nicht, liege damit falsch. Alle Geschäftsleute, die noch weiterhin mit den Russen Handel treiben wollten, müssten erkennen: „An dem Geld klebt Blut, das Blut der ukrainischen Opfer.“ Die Ukrainer würden sich niemals geschlagen geben und seien „eher bereit zu sterben als ein Sklave zu sein“. Die Menschen in Hannover und Niedersachsen sollten „nicht passiv sein“, sondern erkennen, dass gegenwärtig „alle Europäer Geiseln von Putin und des Kreml sind“.
Klitschko bewertete die russische Aggression mit einem Sprichwort: „Ein Wolf kann seine Zähne verlieren, seinen Charakter nicht.“ Der Kiewer Bürgermeister schilderte Begegnungen mit einem siebenjährigen Jungen, der seine Eltern suchte, die beim Krieg umgekommen waren. Er berichtete über Menschen, die von russischen Bombenangriffen zerfetzt und deren Leichenteile von den herumstreunenden Hunden gefressen worden seien. Zum Ende seines Vortrags stockte Klitschko die Stimme, er war den Tränen nah. Oberbürgermeister Belit Onay sagte: „Wir stehen an Eurer Seite.“ Die Ratsvorsitzende Uta Engelhardt bat spontan um eine Schweigeminute für die beim russischen Angriffskrieg getöteten Ukrainer.
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