Der Wechsel der langjährigen Grünen-Landtagsabgeordneten Elke Twesten zur CDU sorgt für heftigen Streit zwischen den Parteien in Niedersachsen. CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann wirft SPD und Grünen sogar „Verleumdung“ vor. „Jegliche Legendenbildung, wir hätten die Abgeordnete Twesten zum Übertritt bewegt, sind definitiv falsch und verleumderisch“, sagte Althusmann der „Welt am Sonntag“. Es habe keinerlei Versprechungen gegeben. Die SPD hatte zum Beispiel auf Facebook ein Bild mit dem Text „Das Volk wählt die Mehrheit. Man kauft sie nicht“ veröffentlicht.

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Die SPD-Fraktionsvorsitzende Johanne Modder hatte am Abend sowohl Twesten als auch die CDU scharf kritisiert. „Ich bin der festen Überzeugung, dass das in Hinterzimmern schon längst vorbereitet wurde“, sagte sie nach einer Fraktionssitzung in Hannover. Das Verhalten Twesten s bezeichnete sie als vollkommen undemokratisch. Auch die CDU müsse sich fragen lassen, ob sie „zu solchen Spielchen bereit“ sei.

https://soundcloud.com/user-385595761/johanne-modder-twesten-wechsel-war-im-hinterzimmer-langst-ausgeklungelt

Zuvor hatte die SPD-Fraktion einstimmig beschlossen, die Selbstauflösung des Parlaments zu beantragen. Der Antrag soll in der kommenden Woche im Ältestenrat auf die Tagesordnung gesetzt werden. Damit wird in Niedersachsen voraussichtlich bis Ende Oktober ein neuer Landtag gewählt.

https://soundcloud.com/user-385595761/twestens-abschied-schwarzer

Die Landtagsabgeordnete Elke Twesten hatte am Freitag ihren Austritt aus der Grünen-Fraktion verkündet. Sie sehe ihre politische Zukunft bei der CDU, sagte Twesten auf einer Pressekonferenz im Landtag. Durch Twestens Wechsel haben SPD und Grüne im Landtag ihre Ein-Stimmen-Mehrheit verloren. (MB.)

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