Umweltverbände warnen vor zu viel Windkraft im Wald
Axel Ebeler, stellvertretender BUND-Landesvorsitzender, sowie Nabu-Landeschef Holger Buschmann und Dieter Pasternack von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) üben scharfe Kritik am zweiten Entwurf des Landesraumordnungsprogramms (LROP). Den Umweltschützern missfällt, dass im LROP kein Schutz für wertvolle Wälder mehr vorgesehen sein soll.
Wie das Politikjournal Rundblick bereits im November 2021 berichtet hatte, gab es rechtliche Bedenken in Bezug auf vorab bestimmte Tabu-Zonen für bestimmte Areale wie etwa Hochwälder.
„Wir unterstützen ausdrücklich einen Ausbau erneuerbarer Energie im Sinne des Klimaschutzes, dieser muss jedoch naturverträglich passieren“, erklärte nun Ebeler. „Unsere Wälder leiden bereits massiv durch den Klimawandel. Sie durch den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen zusätzlich zu beeinträchtigen und weiter zu destabilisieren, ist unverantwortlich“, ergänzte Buschmann und verwies auf die Zusicherung der Landesregierung aus dem März 2020, wonach Windenergie im Wald nur „behutsam“ eingesetzt werden sollte.
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Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) reagierte prompt auf die Einwände der Verbände. Um das 2-Prozent-Flächenziel zu erreichen, gehe es auch um Repowering, erklärte er. „Hier müssen wir rechtlich sicherstellen, dass alte Standorte wieder genutzt werden können, auch wenn das vor Ort vielleicht nicht jedem passt.“ Außerdem gehe es darum, „kontrolliert aber konsequent auch Waldflächen für die Nutzung die Windenergie unter klaren Kriterien zu öffnen“, so Lies. Willkür schloss er aus und verwies auf „klare Kriterien und saubere Genehmigungsverfahren“.
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