Da sind wir wieder! Pünktlich zum Wahlkampfstart kehrt auch die Rundblick-Redaktion aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Und pünktlich zum Ende des Urlaubs hält auch der Winter Einzug im Norden. Doch wen schreckt die Kälte, wenn man heiß ist auf den Neustart?

Der Winter ist da. Der Wahlkampf auch. | Foto: igmarx via Getty Images

Fleißige Parteisoldaten haben bereits begonnen, die ersten Wahlplakate an die Straßenlaternen anzubringen. Der erste, der mich von dort aus auf meinem Rückweg aus dem Urlaub beim Umfahren des Staus auf der Autobahn anlächelte, war Birhat Kaçar aus dem Heidekreis. Auf der SPD-Landesliste für die Bundestagswahl, die an diesem Wochenende festgelegt wurde, sucht man Kaçar derweil vergeblich. Der Grund ist einfach: Der Sozialdemokrat will nicht Bundeskanzler, sondern Bürgermeister werden. In Soltau wählt man am 23. Februar doppelt, das hält bekanntlich besser.

So wie der Wahlsonntag gemeinhin dazu dient, dass alle Welt mal wieder einen Blick in ein Klassenzimmer werfen kann, bot auch im vergangenen Jahr der Heilige Abend vielen den Anlass, wieder einmal eine Kirche von innen zu betrachten. Doch Obacht: Das Bild des vollen Gotteshauses am 24. Dezember – wenn sogar Besucher an der Türe abgewiesen werden müssen und sich manch einer fühlt wie die Muttergottes auf der verzweifelten Suche nach einer heimeligen Herberge – ist ein Trugbild, wenn auch ein schönes.

Während die Schülerzahlen in Niedersachsens Klassenzimmern weiterhin in die Höhe schnellen, sinkt die Zahl der Gläubigen auf der Kirchenbank kontinuierlich abwärts. Der Trend ist den Kirchen längst bekannt, doch ein Sinkflug führt eher selten zu radikalen Veränderungen, wenn er zu gemütlich daherkommt. Allmählich setzt sich nun, dass die Kirche von morgen nicht mehr all das wird leisten können, was sie sich jetzt leistet. Nur zögerlich sind die Entscheidungsträger bereit, Prioritäten zu setzen. Worauf sich die Kirche Hannovers künftig konzentrieren möchte, kristallisiert sich langsam heraus.

Die Weihnachtszeit ist zwar nun vorbei, doch auch im Wahlkampf kann es lange Wunschzettel und viele Geschenke geben. Doch wer soll das bezahlen? Knappe Kassen beschäftigen schließlich nicht nur die Kirchen, sondern auch den Staat. Die Debatte um die Schuldenbremse dürfte deshalb zum Wahlkampfklassiker werden. Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere hat kürzlich kundgetan, die Schuldenregeln der EU sehr viel besser zu finden als jene hier in Deutschland. 

Unsere Themen in der Übersicht:

  • Landeskirche Hannovers muss sparen und setzt künftig stärker auf Kinder‑ und Jugendarbeit
  • Heere: Die EU‑Schuldenregeln sind viel besser als die für die deutsche Schuldenbremse
  • Warum der dominante Verteidigungsminister für manche in der SPD ein Problem darstellt

Starten Sie gut ins neue Arbeits-Jahr!
Ihr Niklas Kleinwächter