Die Aufregung war groß in der Rundblick-Sportredaktion, als am späten Mittwochnachmittag die Einladung zu einer Pressekonferenz für den nächsten Vormittag ins Postfach geflattert kam: „Stadt und Region Hannover planen Bewerbung um ein sportliches Großereignis“, hieß es in der Überschrift. International soll es auch sein, konnte man der mysteriösen Ankündigung noch entnehmen. Außerdem hieß es: Oberbürgermeister Belit Onay und Regionspräsident Steffen Krach wollten dies „im Beisein der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens“ am Donnerstag vorstellen.

Freuen sich auf den Wettkampf: die Sportskanonen von 2029. | Foto: RichVintage via Getty Images

Weitere Details erfuhr man zunächst nicht. Die Informationslücke ließ also Raum für Spekulationen. Was wird es sein, das Hannover da bevorsteht? Nachdem ich Olympia mit einem investigativ-journalistischen Trick habe ausschließen können („Müssen wir uns auf ein Volksbegehren dagegen einrichten?“ – „Nein, niemals. Wir machen es ja gut“), grübelte ich weiter nach. Ein paar Ideen schossen mir sofort durch den Kopf: Wird es vielleicht die Tour de France sein? Mit einer Berg-Etappe durch den Deister und Finish im Georgengarten? Oder holen Onay und Krach den Superbowl nach Hannover? Mit Pausenprogramm von Lena Meyer-Landrut und den Scorpions?

Die Wirklichkeit bleibt aus meiner Sicht hinter der Phantasie weit zurück. Am Ende sollen es doch nur die „World Games“ sein, also sowas wie die Olympia-Resterampe, wie man mir erklärte. (Pardon, bitte nicht mit Gymnastikbällen nach mir werfen!) Immerhin: Viel internationaler und größer kann ein Sportereignis ja gar nicht sein, wenn sein Name schon aus der ganzen Welt besteht. 2029 könnte Niedersachsens Landeshauptstadt also Austragungsort für weltweite Wettkämpfe in Kanupolo, Bowling oder Flossenschwimmen werden. Ich werde die Bewerbung mit Interesse verfolgen … lassen.

Quidditch ist noch nicht olympisch, könnte also bei den World Games auch im Programm stehen. | Foto: yokunen via Getty Images

Sorry an alle Sportbegeisterten da draußen, egal ob auf dem Spielfeld oder vorm Fernseher. Am Ende bin ich vielleicht einfach der falscheste Ansprechpartner für dieses Thema, hätte mich doch kein einziges internationales Sportevent mehr überzeugen können, als vielleicht die Quidditch-Weltmeisterschaft. Dass dieses Event für Stadt und Region ein Highlight werden wird, lässt sich allerdings nicht bestreiten.



Der Rundblick bleibt also auch heute wieder einmal ziemlich Sport-frei. Dafür haben wir heute folgende Themen für Sie:

• Sparkassen: Thomas Mang, scheidender Präsident des Sparkassenverbands Niedersachsen (SVN) rechnet offenbar damit, dass die Braunschweigische Landessparkasse bald doch noch aus der Nord/LB ausgegliedert wird.

• Cannabis: Wenn der Bundesrat nicht rebelliert, kommt bald die Cannabis-Legalisierung. Wie man beim CDU-Wirtschaftsrat darüber diskutiert, verrät meine Kollegin Anne Beelte-Altwig.

• Gebietsreform: An diesem Freitag ist es 50 Jahre her, dass die erste Phase der Gebiets- und Verwaltungsreform startete. Klaus Wallbaum erinnert an eine Zeit der Entzauberung.

Starten Sie sportlich ins Wochenende!
Ihr Niklas Kleinwächter