Thela Wernstedt, SPD-Landtagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Hannover-Linden, hat in einem Thesenpapier grundlegende Reformen in ihrer Partei gefordert. Die SPD müsse „ihre innerparteiliche Diskussions- und Entscheidungsstruktur transparenter und nachvollziehbarer gestalten“, zumal es „seit 15 Jahren keine inhaltlich tiefgreifenden analytischen Diskussionen“ mehr gebe.

Die Politikerin, die vor ihrer Zeit im Landtag als Ärztin gearbeitet hat, plädiert für mehr berufliche Vielfalt bei den Mitgliedern und Funktionsträgern der Sozialdemokraten. Berufliche Kompetenz stärke eine unabhängige Willensbildung. „Sie macht immun gegen intellektuelle Korruption und stärkt die Fähigkeit zu kritischer Loyalität“, schreibt Wernstedt. Sie stellt gleichzeitig fest, dass sich die Partei „in einem dramatischen Glaubwürdigkeitsverlust ihrer Repräsentanten“ befinde. Dies bedeute auch Autoritätsverlust. Die Große Koalition im Bund dürfe „nicht dazu führen, dass aus Rücksicht auf die Regierungsdisziplin der Erneuerungsprozess wieder erlahmt“.