TagesKolumne: Quo vadis, Informantenschutz?
Der geheime Informant ist enttarnt. Wie mehrere Rundblick-Leser erkannt haben, handelte es sich bei dem Piepmatz, der in die Redaktionsräume geflattert war, nicht um einen Kanarienvogel, sondern um einen Wellensittich. Rückblickend stellt es sich dann doch als Fehler heraus, dass wir den bunten Hinweisgeber in der TagesKolumne zu Freitag gleich auf zwei Fotos veröffentlicht haben. Da müssen wir beim Informationenschutz wohl noch etwas nachbessern.
Und es kommt noch schlimmer: Chefredakteur Klaus Wallbaum räumte ein, den tierischen Redaktionsbesucher nicht zum Schutz seiner Identität als „Kanarienvogel“ bezeichnet zu haben, sondern allein deswegen, weil er als Katzenhalter doch eher ein beschränktes Fachwissen über exotische Sitticharten hat. Die Leser, die den Rundblick in den vergangenen Jahren vor allem wegen seiner ornithologischen Expertise abonniert, werden jetzt zu Recht enttäuscht sein. Wir geloben jedoch Besserung und denken bereits darüber nach, den nächsten Betriebsausflug in den Weltvogelpark Walsrode zu veranstalten.
Im heutigen Rundblick geht es indes nicht um Wellensittiche, sondern um Pechvögel, Pleitegeier und Menschen, die am liebsten so reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist:
◼ Die Unglücksraben aus der Industrie: Die Papenburger Meyer-Werft steht momentan da wie ein gerupftes Huhn, und auch der Volkswagen-Konzern hat Federn lassen müssen. Die Rufe nach Mauserhilfe durch den Staat werden immer lauter, doch es gibt auch andere (Vogel-)Stimmen. DIW-Präsident Marcel Fratzscher schimpft wie ein Rohrspatz, weil die niedersächsische Landesregierung die Unternehmen wie eine Glucke unter ihre Fittiche nehmen will. Er fordert, dass die Industriebetriebe selbst flügge werden müssen.
◼ Nachtigall ick hör dir trapsen: „Die ursprüngliche Planung war gut“, sagt Sabrina Jacob, Chefin der Techniker Krankenkasse (TK) in Niedersachsen. Doch mit seiner Krankenhausreform habe der Bundesgesundheitsminister nicht wirklich den Vogel abgeschossen und immer mehr Ausnahmeregeln verursachen ihr nur noch Gänsehaut. Im Gespräch mit dem Rundblick verrät Jacob, wie man das Huhn, das goldene Eier für die Gesundheitsbranche legt, vielleicht doch noch finden könnte.
◼ Zeitungsenten sollen regionaler werden: Der Norddeutsche Rundfunk berichtet zu viel aus dem goldenen Käfig und nicht genug vor Ort aus Niedersachsen, kritisiert die CDU-Landtagsfraktion. „Da lachen ja die Hühner“, entgegnet die Sender-Spitze. Im Medienausschuss wurde nun darüber diskutiert, ob Niedersachsen beim NDR der Hahn im Korb ist oder doch nur eine lahme Ente.
Einen guten Start in die Woche wünscht der Spaßvogel aus der Rundblick-Redaktion
Ihr Christian Wilhelm Link
Karrieren, Krisen & Kontroversen
Meilensteine der niedersächsischen Landespolitik
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