Was sieht jemand, der von außerhalb auf unser schönes Niedersachsen blickt? Für manche besteht das Land wohl vor allem aus Acker und Grünland. Feld, Wald, Wiesen. Dazwischen fährt vielleicht noch ein VW über die A2, vorbei an ein bisschen Heide, ein paar Windrädern. In der Ferne heult einsam ein Wolf die Schafe auf den Deichen an. Aber im Grunde war’s das auch.

Blickt Umweltminister Christian Meyer derweil auf dasselbe Niedersachsen, dann sieht er 77 Prozent der Hochmoore Deutschlands. Davon aber nur drei Prozent in einem guten ökologischen Zustand. Er sieht also: Potenzial!

Kann man hier gut tragen, nech: Gummistiefel. | Foto: Andy Lewington

Niedersachsen ist das Gummistiefel-Land Nummer Eins und möchte diesen Ruf auch tüchtig verteidigen. Umwelt- und Agrarressort wollen deshalb dafür sorgen, dass noch mehr Moorflächen wieder richtig nass werden. Sinnvoller Nebeneffekt: So werden sie auch wieder zu richtigen Klimaschützern. Wie sich die Moor-Offensive des Landes entwickelt, haben Meyer und Agrarministerin Staudte am Dienstag vorgestellt – Details lesen Sie gleich im Rundblick.

Die einen wollen Moore vernässen, die anderen Sümpfe trockenlegen. Was auf den ersten Blick paradox klingt, ist in Wahrheit gar nicht so abwegig. Denn neben dem modernen Moorschutz hat sich die rot-grüne Landesregierung auf dem modernen Verfassungsschutz verpflichtet. Innenministerin Daniela Behrens hat ihren Vorschlag dazu ebenfalls am Dienstag der Öffentlichkeit präsentiert und wir haben ganz ohne Spitzelaktion und TKÜ natürlich ganz genau zugehört.

Ob mein Kollege Christian Wilhelm Link bei seinem Außentermin neulich Gummistiefel brauchte, kann ich jetzt gar nicht genau sagen. Vermutlich gehörten die Engdener Wüste und das Heseper Moor nicht zu seinen Zielen, als er sich in Nordhorn umgeschaut hat. Was ihn vielmehr interessiert hat, ist die Frage, wie die Stadt kurz vor den Niederlanden ihre Großindustrie wieder auf die Beine bekommt.

Kommen Sie trockenen Fußes durch den Tag!

Ihr Niklas Kleinwächter