Hannover ist nicht Wien, schon klar. Und eine Kaffeehauskultur, in der sich Künstler und Intellektuelle bei einer Melange gegenseitig zu kreativen Höchstleistungen beflügeln, hat es hier nie gegeben. Dennoch stellt sich der eklatante Mangel an ordentlichen Cafés als wachsendes Problem in Hannovers Innenstadt dar – gleichermaßen für Kaffee- und Kuchenenthusiasten wie für Politiker und Journalisten.

Cafés sind der Motor des politischen Journalismus. | Foto: franz12 via Getty Images

Erst kürzlich ist wieder ein Traditionscafé verschwunden. 28 Jahre und 23 Tage lang hat es das Café Konrad in der hannoverschen Altstadt gegeben. Jetzt ist es weg. Kein Kuchen, kein Kaffee, nur noch Kneipe (mit Abendessen). Die Gründe sind vielfältig und für alle, die in den letzten Jahren mal dort waren, auch durchaus nachvollziehbar. Ein Jammer ist es trotzdem, nicht zuletzt für den politischen Journalismus rund um den Landtag.

Wo trifft man sich nun zum zwanglosen Netzwerkgespräch? Und wo tauscht man sich niederschwellig über erste politische Ideen aus? Wo können Politiker nun noch Journalisten im Vertrauen erste Gedanken oder unbekannte Beweggründe näherbringen, ohne dass es gleich alle anderen auch wissen? (Gute Vorschläge gerne per Mail.)

Was braucht ein Journalist, um arbeiten zu können? Zettel und Stift, Pressekonferenzen und -mitteilungen, ein Laptop und Internetzugang wäre natürlich nicht schlecht, ein Telefon mit den richtigen Nummern darin. Und Kontakte, Gespräche, Vertrauen. Das ist doch das Salz in der Suppe der Massenmedien. Drei Pressemitteilungen zu einem lesbaren Text zusammenfassen, kann heute schon jede KI. Aber im Austausch mit einem einflussreichen Abgeordneten die Zusammenhänge ergründen – dafür braucht es noch die menschliche Komponente. 

Im heutigen Rundblick geht’s nicht um die veränderten Arbeitsbedingungen für Journalisten durch die fehlende Kaffeehauskultur – dafür aber um die neuen Herausforderungen für Qualitätsjournalismus durch die Verlockungen der Künstlichen Intelligenz. Mein Kollege Christian Wilhelm Link und ich diskutieren darüber … und Sie können sich bestimmt schon denken, welche Position ich vertreten werde.

Außerdem geht es heute um diese Themen:

  • Gesundheit: CDU: Land muss Kliniken stützen – und vom Bund danach entschädigt werden
  • Wirtschaft: Niedersachsen droht Verlust von mindestens 50.000 Industrie‑Arbeitsplätzen
  • Bundestagswahl: Betrug? Werte‑Union von Wahl ausgeschlossen

Genießen Sie Ihren Kaffee!
Ihr Niklas Kleinwächter