Studie schätzt Folgekosten der Klimakrise für Deutschland auf bis zu 900 Milliarden Euro
Stefan Wenzel (Grüne), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, hat eine aktuelle Studie zu den volkswirtschaftlichen Folgekosten der Klimakrise für Deutschland vorgestellt. Demnach sind zwischen 2000 und 2021 mindestens 145 Milliarden Euro Schäden durch Extremwetterereignisse entstanden. Allein die Schäden durch die Überschwemmungen im Ahrtal und an der Erft werden mit 40,5 Milliarden Euro angegeben, die Folgekosten für die Dürre- und Hitzesommer 2018 und 2019 hätten insgesamt 34,9 Milliarden Euro betragen. Bis zur Mitte des Jahrtausends rechnen die Studienautoren mit Kosten von 280 bis 900 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft.
„Jeder in den Klimaschutz investierte Euro verringert die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch Extremwetterereignisse künftig entstehen können.“
Außerdem sei neben den finanziell messbaren Schäden mit Gesundheitsschäden, Todesfällen durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, der Verlust von Artenvielfalt sowie die Minderung von Lebensqualität zu rechnen. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass die volkswirtschaftlichen Schäden durch Investitionen um 60 bis 100 Prozent reduziert werden können – abhängig vom Einsatz für den Klimaschutz und der Intensität des Klimawandels. „Jeder in den Klimaschutz investierte Euro verringert die volkswirtschaftlichen Kosten, die durch Extremwetterereignisse künftig entstehen können“, betont Wenzel. Die Studie wurde vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS) und der Prognos AG durchgeführt.
Dieser Artikel erschien am 07.03.2023 in der Ausgabe #042.
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